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IKT-Sektor mangelt es an weiblichen Fachkräften

Eine Mehrheit der IKT-Unternehmen sieht in einem höheren Frauenanteil in der IT einen Garant für produktivere und kreativere Teams.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter Unternehmen im IKT-Sektor sind nur 5 % der IT-Fachkräfte weiblich. Der durchschnittliche Frauenanteil in der gesamten ITK-Branche liegt bei etwa 15 %. Größere Unternehmen mit über 500 Mitarbeitenden besitzen dabei mit 26 % einen deutlich höheren Frauenanteil, während mittlere Unternehmen (50 bis 499 Mitarbeitendee) bei 16 % und kleine Unternehmen (10 bis 49 Mitarbeitende) bei nur 14 % liegen. In einigen kleinen Unternehmen gibt es sogar überhaupt keine weiblichen Mitarbeiterinnen.

Um mehr Frauen für die Digitalbranche zu gewinnen, wurde das interdisziplinäre Bündnis „#SheTransformsIT“ gegründet. Es setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für Frauen in der Branche zu erhöhen und konkrete Maßnahmen zur Förderung von weiblichen Fach- und Führungskräften umzusetzen. Dabei erkennen die IKT-Unternehmen die Vorteile gemischter Teams und sind der Auffassung, dass ein höherer Frauenanteil zu einem besseren Betriebsklima (92 %) sowie mehr Produktivität, Kreativität und wirtschaftlichem Erfolg (75 %) führt. Weiterhin sind 59 % der IKT-Unternehmen der Ansicht, dass das Fachkräfteproblem ohne einen größeren Anteil an Frauen in der Branche nicht zu lösen sei. Viele Unternehmen haben daher bereits interne Ziele zur Erhöhung des Frauenanteils festgelegt oder planen dies.

Bei der Rekrutierung von Frauen setzen die Unternehmen auf Kooperationen mit Schulen und Hochschulen sowie auf den Einsatz weiblicher Vorbilder in der Kommunikation. Die größten Herausforderungen bei der Rekrutierung von weiblichen IT-Fachkräften sind dabei laut Aussage der Unternehmen der Mangel an hochqualifizierten Bewerberinnen (53 %), Hürden beim Quer- und Wiedereinstieg (42 %), fehlende Frauennetzwerke (39 %) sowie eine schlechtere Selbstvermarktung von Frauen (37 %). Auf dem Weg zu einem ausgewogeneren Geschlechterverhältnis in der IKT-Branche sind neben unternehmensinternen Maßnahmen insbesondere Investitionen in die Betreuungsinfrastruktur und eine verstärkt digitale Bildungspolitik erforderlich.