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Digitale Bildung: Zwischen Herausforderungen und Potenzialen

Die Analyse digitaler Bildung offenbart weltweite Herausforderungen und Potenziale. Forschungslücken, Inklusionschancen und Technologieentwicklungen prägen die globale Bildungslandschaft.

Der Weltbildungsbericht der UNESCO hebt mehrere zentrale Herausforderungen und Potenziale der Digitalisierung im Bereich der Bildung hervor.

So können durch digitale Technologien Barrieren abgebaut und Bildung inklusiver gestaltet werden. Unter anderem geben 87 % der sehbehinderten Erwachsenen an, dass barrierefreie digitale Geräte bestehende Hilfsmittel ersetzen können. Zusätzlich können Gruppen durch Mobiltelefone, Fernsehen und Radio erreicht werden, die aufgrund ihrer Abgeschiedenheit ansonsten vom Bildungsangebot ausgeschlossen werden. Technologien müssen dabei nicht besonders komplex sein. Beispielsweise reichte die Aufzeichnung des Unterrichts in China, um 100 Millionen Lernende im ländlichen Gebiet zu erreichen und ihre Lernergebnisse um 32 % zu verbessern. Auch während der coronabedingten Schulschließungen hat sich der Online-Lernansatz als entscheidend erwiesen.

Gleichzeitig ist der Zugang zu Online-Angeboten ungleich verteilt, denn nicht jede lernende Person verfügt auch über einen Internetzugang. Ebenso führt der Einsatz von Technologie nicht zwangsläufig zu verbesserten Lernergebnissen, insbesondere wenn er unkoordiniert oder übertrieben erfolgt. So ergab eine Untersuchung in den Vereinigten Staaten mit über 2 Millionen Lernenden, dass die Bildungslücken größer wurden, wenn ausschließlich Fernunterricht erteilt wurde.

Die rasante Geschwindigkeit des technologischen Wandels setzt die Bildungssysteme zudem unter Anpassungsdruck. So müssen öffentliche Haushalte an neue Gegebenheiten angepasst werden und Datenschutz und Kinderrechte im Internet weiterentwickelt und ihre Umsetzung kontrolliert werden. Gleichzeitig müssen Angebote für das Lehrpersonal geschaffen werden, damit sie über geeignete IT-Kompetenzen verfügen.