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Cybermobbing bleib weitverbreitet unter Jugendlichen

61 % der Jugendlichen hat 2023 Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht. Präventive Maßnahmen und Aufklärung sollten weiter intensiviert werden.

Die Studie zu Jugendmilieus aus dem Jahr 2023 untersucht unter anderem die Thematik Cybermobbing. Dafür wurden 2.003 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren befragt.

Die Erfahrungen im Bereich Cybermobbing haben im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Insgesamt gaben etwa 61 % der befragten Jugendlichen an, 2023 Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht zu haben, ein Anstieg um zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2022. 16 % der Befragten geben zudem an, selbst schon einmal von Cybermobbing betroffen gewesen zu sein und 4 % geben zu, schon mal online gemobbt zu haben. Insbesondere von den Machern der Studie als Konsum-Materialistinnen und Materialisten kategorisierte Jugendliche sind am häufigsten Zeugen, Ziele und auch Täterinnen und Täter von Cybermobbing. Die Studie hebt hervor, dass Cybermobbing weiterhin vor allem auf WhatsApp stattfindet, gefolgt von TikTok, welches damit Instagram überholt. Häufigste Arten von Cybermobbing sind Beleidigungen, das Verbreiten von falschen Gerüchten und soziale Ausgrenzung.

Die erste Anlaufstelle für Hilfegesuche in Fällen von Cybermobbing sind, wie auch 2022, die eigenen Eltern, gefolgt von Freundinnen und Freunden. In knapp ein Viertel der Fälle suchen die Jugendlichen keinerlei Hilfe.

Als Maßnahmen zur Vermeidung von Cybermobbing sehen die Befragte das konsequente Löschen von mobbenden Personen und auffälligen Posts (69 %), die verstärkte Aufklärung (61 %) sowie die Einrichtung einer zentralen Meldestelle (58 %). Die Nutzung von künstlicher Intelligenz zur Erkennung und Unterbindung von Cybermobbing wird von 45 % als erfolgversprechend betrachtet. Insgesamt zeigt die Studie, dass Cybermobbing weiterhin ein ernstzunehmendes Problem ist und, dass präventive Maßnahmen sowie Aufklärung eine Schlüsselrolle spielen, um diesem Phänomen entgegenzuwirken.