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Immer mehr digitale Nachrichten, aber immer weniger Konsument:innen

Weniger als die Hälfte vertraut im Durchschnitt den Nachrichtenmedien, ein Rückgang um zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2022.

In der jährlich erscheinenden Studie des Reuters Institute for the Study of Journalism wurde die Entwicklung des Umgangs mit und Konsum von journalistischen Nachrichten untersucht. Hierfür wurden insgesamt 93.000 Menschen aus 46 Ländern befragt, die Nachrichten online konsumieren.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass traditionelle Medien, wie TV und Print, immer mehr an Bedeutung verlieren, wobei digitale Angebote die entstehende Lücke nicht füllen können und insgesamt ein Rückgang bei dem Nachrichtenkonsum zu beobachten ist. Prinzipiell bevorzugen die Befragten immer noch das Lesen von Nachrichten statt diese anzuschauen oder anzuhören. Der Konsum von Nachrichten via Video steigt aber kontinuierlich an. Der Zugang findet meistens über Drittanbieter, wie YouTube und Facebook, statt. Vor allem jüngere Befragte konsumieren Nachrichten als Podcast, dies ist aber insgesamt weiterhin eine Randerscheinung.

Bei dem Zugang zu Online-Nachrichten lässt sich eine Verschiebung im Vergleich zu den letzten Befragungen erkennen. So wird der Zugang über Suchergebnisse, soziale Medien und über Sammel-Newsletter dominanter im Vergleich zu dem gezielten Aufrufen einer Nachrichtenwebsite. Dabei stehen die Konsumentinnen und Konsumenten den Anzeige-Algorithmen der Netzwerke eher skeptisch gegenüber. Weniger als 30 % der Befragten geben an, dass sie es vorteilhaft finden, wenn die Netzwerke nachrichtliche Inhaltsvorschläge an dem Nutzungsverhalten ihrer Nutzerinnen und Nutzer orientieren.

Abschließend lässt sich feststellen, dass das Vertrauen in die Nachrichtenmedien um zwei Prozentpunkte abgenommen hat: 40 % aller Befragten geben an, dass sie den Nachrichtenmedien die meiste Zeit vertrauen, mit Befragten aus Finnland als Spitzenreiter (69 %) und Griechenland als Schlusslicht (19 %).