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Deutsche Unternehmen drängen auf digitale Unabhängigkeit

Die meisten deutsche Unternehmen sind stark von Digitalimporten abhängig.

bidt Themenmonitor

Mehr als die Hälfte (62 %) der deutschen Unternehmen sieht sich stark abhängig von Importen digitaler Technologien und Dienstleistungen aus dem Ausland. Dies geht aus einer repräsentativen Bitkom-Umfrage unter mehr als 600 Unternehmen aller Branchen mit mindestens 20 Mitarbeitenden hervor. Viele Unternehmen könnten ohne Importe digitaler Technologien oder Leistungen nur kurzfristig überleben: 57 % würden 13 bis 24 Monate ohne Importe auskommen, 19 % 7 bis 12 Monate.

Deutsche Unternehmen importieren mit 94 % am häufigsten Endgeräte, wie Smartphones oder Laptops. Weitere wichtige Importe sind digitale Hardware wie Chips oder Halbleiter, Software und Cybersicherheitsanwendungen. Die Importe werden zu 84 % aus der EU bezogen, zu 83 % aus den USA und zu 74 % aus China (74 %).

Ins Ausland exportieren 31 % der deutschen Unternehmen digitale Technologien und Dienstleistungen. Ziel der Exporte ist hauptsächlich die EU (zu 96 %), die USA (zu 54 %) und Japan (zu 52 %). Die wichtigsten Kriterien bei der Geschäftspartnerwahl sind neben finanziellen Aspekten (98 %), Rechtssicherheit (97 %) sowie IT-Sicherheitsstandards des Partnerunternehmens (89 %).

Um die Abhängigkeit deutscher Unternehmen zu verringern diversifizieren einige Unternehmen beispielsweise ihre Lieferketten oder passen Geschäftsbeziehungen aufgrund von politischen Entwicklungen an. Bisherige Maßnahmen der Politik, um die Abhängigkeiten zu verringern, werden von den Unternehmen jedoch als ungenügend (Note 5) bewerten.