Das bidt forscht interdisziplinär und gesellschaftsrelevant
Die Forschung am bidt zeichnet sich durch Interdisziplinarität aus. In den drei Forschungsbereichen „Staat, Regulierung, Infrastruktur“, „Kommunikation, Gesellschaft, Partizipation“ und „Wirtschaft und Arbeitswelt“ verbindet das bidt 20 Disziplinen. Dies ermöglicht neue Perspektiven auf Themen, weitreichende Antworten auf gesellschaftlich relevante Fragestellungen und ein besseres Verständnis der digitalen Transformation. Zugleich ist die Relevanz der Forschung für den Lebensalltag der Menschen zentral.
Internet, Digitalisierung, KI: Die technologische Revolution ist in vollem Gange und das bidt seit fünf Jahren mittendrin. Der Auftrag ist unverändert aktuell: Aus digitaler Disruption darf keine demokratische Disruption werden. Dafür müssen wissenschaftliche Exzellenz und gesellschaftliche Akzeptanz zusammengebracht werden.
Markus Blume, MdL, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst
Ein Feld, in dem diesem Ansatz besondere Wichtigkeit zukommt, ist beispielsweise das Thema Vertrauen in KI. So kooperieren in einem vom bidt geförderten Projekt Forschende aus der Robotik, der Medizinethik, der Wissenschafts- und Technikforschung sowie der Rechtswissenschaft, um eine verantwortungsvolle Integration von KI-Technologien in der praktischen Umsetzung im Gesundheitswesen zu untersuchen. Das Projektteam analysierte in einem offenen Dialog u. a. die Perspektiven von Forschenden, Pflegekräften sowie der breiten Öffentlichkeit und identifizierte vier entscheidende ethische und rechtliche Grundsätze für den Einsatz von Robotern in der Altenpflege: Datenminimierung, Datensicherheit, Transparenz und Datenvisualisierung. Auf dieser Grundlage entwickelten sie den Vorschlag zur Implementierung eines Datenrekorders im GARMI-Pflegeroboter.
Forschungsprojekt
Das bidt fördert und vernetzt
Seit seinem Start fördert das bidt über 40 Projekte an Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in ganz Bayern. Jährlich werden ca. vier neue Projekte ausgewählt, sie erhalten eine Förderung von bis zu drei Jahren. In regelmäßigen Treffen (Sprint Reviews) finden Austausch und Vernetzung statt, die nicht nur das interdisziplinäre Verständnis fördern, sondern auch gemeinsame Workshops und Vortragseinladungen hervorgebracht haben. Daneben profitieren herausragende Young Talents von unterschiedlichen Förderprogrammen.
Zur Gestaltung der digitalen Transformation braucht es Wissen, Engagement und Austausch. Dafür steht das bidt seit fünf Jahren. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir uns weiterhin für eine positive digitale Zukunft einsetzen.
Dr. Christoph Egle Zum Profil
Im Graduate Center erhalten rund 75 Promovierende und bis zu 20 Postdocs eine individuelle finanzielle Förderung sowie Angebote zur Qualifizierung und Vernetzung. Im Rahmen der 13 Digitalisierungskollegs werden innovative Lern- und Lehrkonzepte für Studierende gefördert. Bereits sieben Berufungen für Professuren sind aus der Nachwuchsförderung hervorgegangen. Besonderen Stellenwert erfährt die Vernetzung in der bundesweiten Kooperation zwischen Digitalinstituten. In Zusammenarbeit mit dem Weizenbaum-Institut, dem Center for Advanced Internet Studies (CAIS) und dem Hans-Bredow-Institut entstand das modulare Qualifizierungsprogramm QPD. Auch die gemeinsame Nachwuchskonferenz DigiMeet hat sich als Format etabliert – sie brachte 2023 eine internationale Forschungscommunity aus elf Ländern zusammen.
Meine Arbeit am bidt empfinde ich als große Bereicherung. Das bidt lebt Interdisziplinarität. Der regelmäßige Austausch im Direktorium und die Diskussion mit den über ganz Bayern verteilten Konsortialprojekten erweitert immer wieder meine Perspektive auf das Thema digitale Transformation und gibt mir Impulse für meine eigene Forschung im Bereich KI.
Prof. Dr. Ute Schmid Zum Profil
Das bidt berät und gibt Impulse
Das bidt versteht sich als vertrauensvoller, unabhängiger Berater, der wissenschaftliche Erkenntnisse und evidenzbasierte Empfehlungen für Entscheiderinnen und Entscheider liefert, um die digitale Transformation gemeinwohlorientiert zu gestalten. Publikationen wie die „bidt Impulse“ zeigen politische Handlungsbedarfe, Leitlinien und Lösungswege auf – etwa zur Governance von Digitalpolitik auf Bundesebene. In Stellungnahmen ordnet das bidt aktuelle Vorhaben der Bundesregierung ein und gibt Empfehlungen für deren Ausgestaltung oder Regulierungsbedarfe – ein Beispiel ist das Gesetz gegen digitale Gewalt.
Gratulation zum fünfjährigen Jubiläum. Die BAdW ist stolz auf ihr jüngstes Institut, das eine wichtige gesellschaftliche Funktion wahrnimmt und sich schnell zu einem kompetenten Impulsgeber des digitalen Wandels entwickelt hat.
Prof. Dr. Markus Schwaiger, Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Im Rahmen eines Kooperationsprojekts des bidt und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) zeigten Forschende die aktuellen Defizite sowie Bedarfe für ein zeitgemäßes Meinungsmacht-Monitoring auf. Das Projektteam entwickelte einen neuen Ansatz zur Sicherung vielfältiger Meinungsbildung in Zeiten von Onlinemedien und Kommunikationsplattformen. Für eine Umsetzung im Rahmen des Medienstaatsvertrags und der zuständigen Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) bildet das Modell die Grundlage, um das überholte fernsehzentrierte Medienkonzentrationsrecht abzulösen.
IMPULS
Das bidt macht sichtbar und erklärt
Mit Studien und Analysen leistet das bidt einen wichtigen Beitrag zum Verständnis aktueller Entwicklungen. Zu Beginn der Coronapandemie etwa lieferte der bidt-Think Tank in der ersten Homeoffice-Befragung in Deutschland empirische Befunde zu Veränderungen der Arbeitswelt. Auch den Einzug von generativer KI in den Alltag begleitete das bidt mit Umfragen unter Beschäftigten sowie Lernenden in Schule und Studium. In der „FAZ“ erschienen kurz nach Veröffentlichung von ChatGPT zwei Gastbeiträge von Mitgliedern des bidt-Direktoriums. Dass die bidt-Vertreterinnen und -vertreter allein im Jahr 2023 zu etwa 100 externen Vorträgen eingeladen wurden, zeigt die Anschlussfähigkeit der Forschung.
Wie digital ist Deutschland? Diese Frage steht im Zentrum des „bidt-SZ-Digitalbarometers“ in Kooperation mit dem SZ-Institut. Die repräsentative Befragung dreht sich um die digitalen Kompetenzen in der Bevölkerung – ein Selbsttest steht frei zur Verfügung. Die Folgestudie zieht einen Vergleich mit Europa und deckt eine große digitale Kluft in Deutschland auf. Welche digitalen Fähigkeiten es künftig braucht, diskutieren die Autorinnen und Autoren in zahlreichen Medienbeiträgen, Interviews sowie auf Podien – etwa bei der Smart City Convention von bitkom oder in der Vertretung des Freistaates Bayern bei der Europäischen Union.
Studie
Die digitale Transformation hat sich rasant beschleunigt und ist sowohl Chance als auch Herausforderung. Forschung zu den ethischen und gesellschaftlichen Aspekten digitaler Technologien trägt dazu bei, diese von Anfang an verantwortungsvoll zu entwickeln und einzuführen. Das bidt unterstützt dies seit Jahren tatkräftig und ist eine wichtige Institution an der Schnittstelle von Forschung und Gesellschaft.
Prof. Dr. med. Alena M. Buyx Zum Profil
Das bidt schafft Orientierung und baut Brücken
Der Dialog von Forschung und Gesellschaft spielt am bidt eine zentrale Rolle. Zeitgemäße Wissenschaftskommunikation bedeutet für das bidt auch, Denkanstöße zu geben, Interaktion anzuregen und Inhalte bedarfsgerecht aufzubereiten.
In über 120 Veranstaltungen brachte das bidt bislang über 9.000 Teilnehmende und unterschiedlichste Perspektiven aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Medien zusammen. Ob online, hybrid oder in Präsenz, von print bis digital – das bidt hat zahlreiche Kanäle, Events und Formate entwickelt, die große Resonanz erfahren. In fünf Jahren sind über 80 Publikationen in den bidt-Reihen und über 500 Publikationen aus den bidt-Projekten erschienen. Und auch die Social Media Community ist mit über 2.300 Followerinnen und Followern auf LinkedIn beträchtlich gewachsen.
Das bidt ist ein einzigartiger Ort, an dem unterschiedliche Perspektiven aus Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Medien zusammenkommen. Es braucht diesen offenen Dialog, um die digitale Transformation aktiv und im Sinne des Gemeinwohls zu gestalten.
Dr. Margret Hornsteiner Zum Profil
Die „bidt Konferenz“ 2023 stellte ein besonderes Highlight dar. Unter dem Titel „Digital kommunizieren – Digitales kommunizieren“ diskutierten auf der zweitägigen Veranstaltung 30 Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Gesellschaft zu den Auswirkungen von generativer KI, der Regulierung digitaler Kommunikationsplattformen und den Diskurs über Digitales in Medien, Politik und Unternehmen. Über 600 Teilnehmende im Münchner Gasteig HP8 sowie online verdeutlichten das hohe Interesse – sowohl in der Forschung als auch bei der Zivilgesellschaft.
Das bidt live erleben
Happy bidt-Day: Jubiläumsfeier des bidt über den Dächern Münchens
Fünf Jahre Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation – das musste gefeiert werden. Am 18. Juli 2024 genossen zahlreiche geladene Gäste sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter des Instituts einen kurzweiligen Abend auf der Dachterrasse des Deutschen Museums. Bei sommerlichen Temperaturen, erfrischenden Getränken, köstlichem Essen und Live-Musik war die Rooftop-Bar Frau im Mond mit Blick über München der ideale Rahmen für anregende Gespräche.
Inspirierende Grußworte sprachen Dr. Florian Herrmann, MdL, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien und Professor Markus Schwaiger, Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Das offizielle Programm rundete eine unterhaltsame Keynote von Carsten Knop, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, sowie „5 Schlaglichter aus 5 Jahren bidt“, vorgestellt von Mitgliedern des bidt-Direktoriums, ab.