Die Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untersucht den technologischen Wandel des Arbeitsmarktes von 2016 bis 2019. Der Schwerpunkt der Studie liegt dabei auf der Frage, welche Berufe wie weit automatisiert werden können.
11,34 Millionen Menschen arbeiteten bereits 2019 in einem Beruf, der entweder in Gänze oder zumindest in Teilen durch Computer ersetzt werden kann. Der Anteil der automatisierbaren Tätigkeiten stieg von 2016 bis 2019 weiter an, wenn auch nicht so schnell wie in den vorherigen Jahren. Am stärksten betroffen sind weiterhin Helfer- wie Fachkraftberufe. Durchschnittlich können in diesen Bereichen fast 60 % der Tätigkeiten automatisiert werden. In den Fertigungsberufen können durchschnittlich sogar 84 % der Tätigkeiten von Maschinen übernommen werden. Im Gegensatz dazu können Computer in sozialen und kulturellen Berufen nur 13 % der Aufgaben übernehmen.
Am wenigsten lassen sich Spezialberufe – zu 45 % – und Expertenberufe – nur bis zu 26 % – automatisieren. Dabei stieg der Anteil der ersetzbaren Tätigkeiten für Fachkräfte und für Spezialisten jeweils um 4,6 % und 4,8 % im Vergleich zum Vorjahr an. Das ist der höchste Zuwachs an Automatisierungsmöglichkeiten für alle Fähigkeitsgrade. Dieser Anstieg bestätigt den Trend, der sich in neuen Technologien für den Arbeitsmarkt bemerkbar macht: Digitale Innovationen fokussieren sich verstärkt auf das Automatisieren von komplexeren Tätigkeiten.
Dennoch gilt: Je höher die beruflichen Anforderungen, desto aufwendiger ist es, solche Tätigkeiten zu automatisieren Selbst das bestehende Ersetzungspotenzial muss nicht ausgeschöpft werden, sofern menschliche Arbeit ökonomischer, flexibler oder qualitativ hochwertiger bleibt.