Der Policy-Brief vom Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft und vom Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin untersucht die Digitalisierung der Arbeitswelt während und nach der Coronapandemie.
Im Zuge der Pandemie haben sich Unternehmen der Studie zufolge vermehrt Digitalisierungsfragen gewidmet. Besonders die Zunahme der digitalen Kommunikation habe aufgrund der erweiterten Homeoffice-Angebote die Arbeitswelt beeinflusst.
Die vermehrte Nutzung von Homeoffice wirft jedoch Fragen auf, beispielsweise bei der Geschlechtergerechtigkeit und der Entgrenzung von Arbeit. Hauptsächlich Frauen übernahmen neben ihrer Erwerbstätigkeit Haushalts-, Erziehungs- und Pflegeaufgaben während der Coronapandemie. Ein großer Teil der Erwerbstätigen könne ihre Berufe langfristig, zum Beispiel aus Gründen der Kinderbetreuung und Pflege, nicht im Homeoffice verrichten. Gefordert wird von den Autorinnen und Autoren entsprechend neben einem Recht auf Homeoffice auch ein Recht auf Büro.
Durch die Coronapandemie habe sich der Arbeitsmarkt insgesamt drastisch verändert. Daher nahm auch die Vermittlung von kurzfristigen Jobmöglichkeiten über digitale Plattformen zu. Menschen, die selbst für digitale Plattformen arbeiten, tun dies vermehrt unter schwierigen Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig erhöht sich der politische Druck auf digitale Plattformbetreiber, die Arbeitsbedingungen sowie ihre Inhalte höheren Standards anzugleichen.