| Wirtschaft & Arbeit | Jede zweite Stelle in Digitalisierungsberufen ist unbesetzt

Jede zweite Stelle in Digitalisierungsberufen ist unbesetzt

Die Studie des Instituts für deutsche Wirtschaft untersucht den Beschäftigungsaufbau und Fachkräftemangel in Digitalisierungsberufen.

Die 2021 vom Institut der deutschen Wirtschaft veröffentlichte Studie befasst sich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Projekt „Entwicklung und Messung der Digitalisierung am Standort Deutschland“ auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit mit der Fachkräftesituation in Digitalisierungsberufen. Digitalisierungsberufe umfassen dabei Kompetenzprofile, die benötigt werden, um neue digitale Schlüsseltechnologien herzustellen oder durch vertiefte technische Kenntnisse und Fähigkeit deren Nutzung und Verbreitung zu ermöglichen.

Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass der Beschäftigungsaufbau in den Digitalisierungsberufen von 2013 bis 2020 bei +16,5 % lag. Inzwischen haben Digitalisierungsberufe eine große Bedeutung am Arbeitsmarkt. Auf sie entfallen 8 % der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Allerdings herrscht auch ein großer Fachkräftemangel in Digitalisierungsberufen: Im September 2021 fehlten hier rund 77.000 Personen. Für etwa jede zweite offene Stelle gab es zu diesem Zeitpunkt deutschlandweit keine passend qualifizierten Arbeitslosen.

Der Autor der Studie empfiehlt, junge Menschen häufiger durch genderneutrale Aufklärung, mehr Praktika und eine Verlagerung des Angebots öffentlich finanzierter Ausbildungs- und Studienplätze hin zu Mangelberufen für Berufe mit Fachkräftemängel zu begeistern.