Die zunehmende Digitalisierung von Verwaltungs- und Pflegedokumentationssystemen sowie der Einsatz modernster Technik, z.B. von intelligenten Pflegebetten, erfordert immer umfassendere digitale Kompetenzen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Altenpflege. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft untersucht daher den Stand und den Bedarf von digitalen Kompetenzen in der Altenpflege. Zu diesem Zweck wurden 1.100 Pflege- und Führungskräfte in 78 Altenpflegeeinrichtungen in NRW befragt.
Dabei zeigt sich, dass die digitale Transformation in der Pflegebranche einige Besonderheiten aufweist. So ist die Digitalisierung der Verwaltung und Dokumentation von Patientendaten weit fortgeschritten. Die unmittelbare Pflege am Menschen hingegen ist deutlich seltener digital gestützt.
Insbesondere digitale Kompetenzen im sicheren Umgang mit sensiblen Daten haben daher im Pflegebereich einen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft sehr hohen Stellenwert. So geben 77 % der befragten Unternehmen in der Altenpflege die Bedeutung von Kenntnissen zu Datensicherheit und Datenschutz als wichtig oder sehr wichtig an (im Vergleich zu 59 % der Unternehmen in der Gesamtwirtschaft).
Auch die sichere Verwendung digitaler Tools zur Zusammenarbeit im Team ist in der Altenpflege von vergleichsweise großer Bedeutung. (63 % in der Altenpflege im Vergleich zu 49 % in der Gesamtwirtschaft). Kompetenzen in der Anwendung von berufsspezifischer Software (80 % zu 83 %) sowie dem Bedienen von Assistenzsystemen (19 % zu 37 %) wird dahingegen eine im Vergleich zur Gesamtwirtschaft etwas geringere Bedeutung beigemessen.
Hinsichtlich der tatsächlichen digitalen Kompetenzen von Fachkräften in der Pflege ergibt sich ein eher uneinheitliches Bild. Zwar schätzen sich Arbeitnehmende in der Pflege gegenseitig durchwegs als kompetent im berufsbezogenen Umgang mit digitalen Geräten und Programmen ein. Weiterhin zeigen sowohl Pflegekräfte wie auch Führungskräfte eine hohe Bereitschaft den Umgang mit neuen digitalen Geräten und Programmen zu erlernen. Gleichzeitig nehmen jedoch 66 % der Pflegekräfte sowie 43 % der Führungskräfte die Gefahr der Überforderung von Mitarbeitenden als Hürde für die Digitalisierung wahr.