Im Jahr 2020 wurde zum ersten Mal der Digitalisierungsindex der deutschen Wirtschaft erhoben. Der Index misst die Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland anhand von 37 Indikatoren. Diese bilden verschiedene Dimensionen der Digitalisierung ab und erlauben ein umfassendes Bild des Status Quo in der Digitalisierung.
Im ersten Betrachtungsjahr ist der Digitalisierungsindex auf den Wert 100 normiert, da ein Vergleichsjahr fehlt. Aus diesem Grund lassen sich die Werte des diesjährigen Indexes auch nur bedingt interpretieren. Vergleiche zwischen unterschiedlichen Differenzierungsebenen (u.a. Branchen, Unternehmensgrößenklassen, Bundesländern und Regionen) sind jedoch möglich.
Für die Regionen in Deutschland ergibt sich folgendes Bild: Die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg sind am weitesten digitalisiert. Besonders viele Unternehmen, die an digitalen Lösungen arbeiten, sind in dieser Region angesiedelt. Der Norden (Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) ist durchschnittlich digitalisiert, verfügt aber über ein gut ausgebautes Breitbandnetz. Der Osten (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) schneidet leicht unterdurchschnittlich ab, wohingegen der Westen (Hessen, Nordrhein-Westfalen, Reihnland-Pfalz, Saarland) den schlechtesten Wert aufweist. Dies begründet sich auf der einen Seite durch die geringe Ansiedlung von Branchen, die bei der Digitalisierung fortgeschritten sind, und auf der anderen Seite durch einen nur langsam vorangehenden Breitbandausbau. Der nun jährlich erscheinende Digitalisierungsindex wird ab 2021 die Entwicklungen der Digitalisierung in der Wirtschaft erfassen und so eine Vergleichbarkeit gewährleisten. In Zukunft können daraus auch Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.