Der vom Institut der deutschen Wirtschaft und dem Bundesverband Digitale Wirtschaft zum dritten Mal herausgegebene KI-Monitor analysiert die Entwicklungen im Bereich künstliche Intelligenz (KI).
Zu diesem Zweck werden 14 Indikatoren in den Bereichen Rahmenbedingungen, Wirtschaft und Gesellschaft zu einem KI-Index zusammengefasst. Für das Basisjahr 2019 ist der Index auf 100 Punkte normiert. Der Indexwert stieg 2020 auf 107,0 Punkte und 2021 weiter auf 123,2 Punkte an. Für das Jahr 2022 verzeichnet der KI-Index hingegen lediglich 122,0 Punkte und bildet somit erstmals einen negativen Trend ab. Angesichts der großen Bedeutung von KI-Technologien für die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik ist dies besorgniserregend.
Insbesondere die Rahmenbedingungen für die Entwicklung und den Einsatz von KI sind in Deutschland unzureichend. So haben die einzelnen Indikatoren im Bereich Rahmenbedingungen bereits in den vorherigen Jahren den Gesamtindex negativ beeinflusst. Lediglich der Ausbau digitaler Infrastruktur verzeichnet einen positiven Trend in der Kategorie Rahmenbedingungen, hinkt aber im internationalen Vergleich hinterher. Die Zahl wissenschaftlicher Publikationen zu KI hat hingegen abgenommen, ebenso die Bedeutung von KI in Debatten und Gesetzesvorhaben im Bundestag.
Aber auch die wirtschaftliche Bedeutung von KI ist im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr tragen die Indikatoren in der Kategorie Wirtschaft 1,22 Indexpunkte weniger zum Gesamtindex bei. Angesichts der insgesamt jedoch nach wie vor großen Zunahme der wirtschaftlichen Bedeutung von KI im Vergleich zum Basisjahr 2019 ist dieser Rückgang weniger alarmierend.
Die einzelnen Indikatoren Einsatz von KI, der Einschätzung der Bedeutung von KI in den Unternehmen, KI in Geschäftsberichten sowie KI-Stellenanzeigen sind allesamt trotz moderater Rückgänge im Jahr 2022 nach wie vor auf hohem Niveau. Die Zahl der KI-Patentanmeldungen ist leicht gestiegen. Für die Indikatoren in der Kategorie Gesellschaft lassen sich wie bereits in den Vorjahren geringe positive Veränderungsraten feststellen.
Abschließend formuliert der KI-Monitor konkrete Handlungsempfehlungen um KI als wichtige Stütze der deutschen Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. So müsse die Politik auf mehr Rechtssicherheit und weniger Fragmentierung im Hinblick auf die Regulierung von KI und offenen Datenaustausch hinarbeiten. Weiterhin sind Investitionen und Gründungsaktivitäten im Bereich KI stärker zu fördern.