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Erkennen von Fake News bleibt schwierig

Die Befragten überschätzten oft ihre Fähigkeit zur Erkennung von Fake News. Von Künstlicher Intelligenz generierte Inhalte sind leichter als wahr oder falsch zu erkennen, als von Menschen erstellte Inhalte.

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Die Studie der OECD untersuchte die Fähigkeit von Menschen, falsche und irreführende Inhalte im Internet zu erkennen. Dafür wurden insgesamt 40.765 Personen aus 21 Ländern befragt. Die Umfrage nutzte eine simulierte Social-Media-Plattform, auf der die Teilnehmenden mit sowohl echten als auch falschen Inhalten interagieren konnten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten ihre Fähigkeit, falsche Informationen zu erkennen, überschätzen.

Im Durchschnitt konnten die Befragten in 60 % der Fälle korrekt zwischen wahren und falschen Inhalten unterscheiden. Falsche oder irreführende Inhalte waren dabei leichter zu erkennen (61 %) als wahre Aussagen (56 %). Am leichtesten erkannten die Teilnehmenden Satire als falsch (71 %), gefolgt von Desinformation (64 %) und Propaganda (58 %). Fehlinformationen, kontextuelle Irreführung sowie wahre Aussagen wurden seltener korrekt eingeordnet. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass Menschen, die wenig Vertrauen in ihre Fähigkeit zur Erkennung von Desinformationen haben, genauso gut darin waren wie diejenigen, die viel Vertrauen diesbezüglich besitzen . Die Selbsteinschätzung der Befragten ist demzufolge kein verlässlicher Indikator für die tatsächliche Fähigkeit zur Erkennung von Fake News.

Die Studie stellt zudem fest, dass der Wahrheitsgehalt von Inhalten, die durch Künstliche Intelligenz (KI) generiert wurden, leichter zu beurteilen ist als die, von Menschen erstellte Inhalte. So wurden KI-generierte Aussagen durchschnittlich in 68 % der Fälle richtig eingestuft.

Weiterhin ergibt sich aus der Umfrage, dass Menschen mit einer positiven Einstellung gegenüber KI den Wahrheitsgehalt  KI-generierte Aussagen häufiger richtig als wahr erkannten als jene, die der Technologie kritisch gegenüberstehen. So erkannten 59 % der positiv eingestellten Befragten wahre KI-Inhalte korrekt, im Vergleich zu 52 % bei den Befragten mit negativer Einstellung.

In Ländern, in denen viele Menschen ihre Nachrichten überwiegend aus sozialen Medien beziehen, wurden schlechtere Ergebnisse bei der Erkennung von Desinformationen erzielt. Gleichzeitig zeigt sich, dass das Vertrauen in soziale Medien als Nachrichtenquelle generell gering ist. Nur 9 % der Befragten vertrauten Nachrichten aus sozialen Medien stark, während 57 % ihnen kaum oder gar nicht vertrauten. Personen, die soziale Medien als verlässliche Nachrichtenquelle betrachteten, schnitten in der Umfrage schlechter ab als diejenigen, die den Plattformen wenig oder kein Vertrauen entgegenbrachten.

Zusammengefasst zeigt die Studie, dass die Fähigkeit zur Erkennung falscher Informationen nicht von der Selbsteinschätzung, sondern von der Art des Inhalts und der Quelle beeinflusst wird.