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Cyberkriminalität betrifft Mehrheit der InternetnutzerInnen

Nichtstun oder Strafanzeige? Die Reaktionen von Internetnutzerinnen und -nutzern auf Cyberkriminalität fallen sehr unterschiedlich aus.

bidt Themenmonitor

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Branchenverbands Bitkom unter 1.014 Personen ab 16 Jahren in Deutschland untersucht die Erfahrungen von Internetnutzerinnen und -nutzern mit Cyberkriminalität. Insgesamt gaben 75 % der Befragten an im Jahr 2022 mit Cyberkriminalität konfrontiert gewesen zu sein. Im Jahr 2019 waren es nur 60 %. Die verbreitetsten Cyber-Straftaten sind dabei die ungefragte Weitergabe persönlicher Daten (46 %) sowie Betrug bei Online-Shopping (29 %) oder -banking (13 %). Auch Attacken mit Schadprogrammen sind nach wie vor weit verbreitet (27 %). Besorgniserregend ist außerdem die Häufigkeit von Online-Hassrede (23 %) und sexueller Belästigung (9 %). 3 % der Befragten wurden gar Opfer von digitalem Identitätsdiebstahl.

Wie die Befragung zeigt, reagieren Internetnutzerinnen und -nutzer sehr unterschiedlich auf die Konfrontation mit Online-Kriminalität. Bei 32 % der Befragten bleibt jegliche Reaktion aus. 47 % der Befragten gaben an sich im Zusammenhang mit den Vorfällen an die entsprechenden Plattformbetreiber gewandt zu haben. 18 % haben in Reaktion auf Cyberkriminalität ihren Account bei dem jeweiligen Unternehmen gelöscht. Ebenfalls 18 % haben Strafanzeige erstattet.
Hinsichtlich der Erwartung an die Politik in Bezug auf die Bekämpfung von Cyberkriminalität zeigt sich hingegen ein einheitliches Bild. 97 % der Befragten fordern den Einsatz spezieller Polizeieinheiten gegen Internetkriminalität. 93 % fordern das Zeigen von mehr Polizeipräsenz im digitalen Raum.