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Cloud-Computing als wichtiger Aspekt der digitalen Transformation von Unternehmen

Die Studie untersucht wie die Dominanz amerikanischer Cloud-Anbieter und eine unklare Rechtslage den Einsatz von Cloud-Computing in KMU erschweren.

In einer Studie der Internet Economy Foundation wird der Frage nachgegangen wie die digitale Transformation in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) durch den vermehrten Einsatz von Cloud-Computing-Diensten beschleunigt werden kann. Zu diesem Zweck wird der aktuelle Einsatz sowie Hürden beim Einsatz von Cloud-Produkten in deutschen KMU analysiert und Handlungsempfehlungen für die Politik entwickelt.

Das Beziehen von Cloud-Computing Diensten ermöglicht es Unternehmen effizient, skalierbar und kostengünstig auf hochentwickelte digitale Infrastruktur und Anwendungen zurückzugreifen. Insbesondere für KMU ist die Migration von Daten und Prozessen in die Cloud daher ein zentraler Aspekt ihrer digitalen Transformation. Der Stand von Cloud-Computing in deutschen Unternehmen ist jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Zwar nutzen etwa 55 % der großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden anspruchsvolle Cloud-Dienste, wie cloud-basierte Datenbanken. Bei den KMU sind es jedoch lediglich 31 %.

Die Gründe für diese Zurückhaltung beim Einsatz von Cloud-Computing in KMU sind dabei insbesondere die Sorge vor dem unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten sowie die mangelnde Rechtssicherheit in Bezug auf den Datenschutz. So geben in aktuellen Umfragen von Flexera und Bitkom 85 % bzw. 75 % der Unternehmen an, Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Nutzung von Cloud-Computing zu haben. Auch der potenzielle Verlust von Daten stellt für 60 % der befragten Unternehmen eine Herausforderung dar. Unternehmen die bisher keine Public-Cloud-Dienste nutzen, geben zu 60 % die unklare Rechtslage als Hindernis für die Einführung an.. Anbieter von Cloud-Diensten müssen laut DSGVO die Einhaltung der europäischen Datenschutzstandards garantieren können. In der Praxis ist dies häufig nur bei einer Speicherung der Daten in einem Rechenzentrum innerhalb der EU möglich. Dem gegenüber steht jedoch die Marktdominanz der US-amerikanischen Cloud-Anbieter. Europäische Anbieter von Cloud-Diensten hatten im Jahr 2021 einen Marktanteil von nur 16 %, welcher sich zudem auf eine Vielzahl kleinerer Anbieter verteilt, die allesamt nicht die nötige kritische Größe haben um ernsthaft in Konkurrenz zu US-amerikanischen Anbietern zu treten.

Das europäische Projekt Gaia-X will diesem Problem mit einer europaweiten Plattform für verschiedene Cloud-Anbieter auf Basis einheitlicher EU-Standards für Datenschutz- und Interoperabilität entgegenwirken. In Kombination mit Förderangeboten zur Digitalisierung können so die Voraussetzungen für den kostengünstigen, rechtssicheren und europäischen Sicherheitsstandards entsprechenden Einsatz von Cloud-Computing auch in KMU geschaffen werden.