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Die Hälfte der InternetnutzerInnen ist im Netz mit Hassrede konfrontiert

Hass ist im Netz weiterhin stark verbreitet. Internetnutzerinnen und Nutzer wehren sich aber zunehmend.

Das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft untersuchte im Herbst 2020 zum zweiten Mal, wie die deutsche Demokratie langfristig durch digitale Technologien beeinflusst wird. Im Zuge dessen wurde der Einfluss der Coronapandemie auf das Nutzungsverhalten der Befragten untersucht.

Eine Erkenntnis der Untersuchung ist, dass sich die Coronapandemie nicht auf die Häufigkeit von Hass im Internet ausgewirkt hat, sondern auf den Umgang damit: Rund die Hälfte der Internetnutzenden ist 2020 weiterhin mit Hasskommentaren im Netz konfrontiert. 2020 setzten sich 14 % mehr Menschen aktiv im Netz gegen Hass ein, indem sie beispielsweise zum respektvollen Umgang in der von ihnen geführten Diskussion aufriefen. Wie 2019 meldete auch 2020 jeweils ein Drittel der Befragten Hassrede in sozialen Netzwerken.

39 % der Nutzerinnen und Nutzer sind Falschnachrichten im Internet begegnet. 27 % der Verbraucherinnen und Verbraucher meldeten diese bei den jeweiligen Plattformbetreibenden. 65 % warnten andere vor solchen Inhalten.
Normen für die demokratische Diskussion im Internet werden im großen Maße befürwortet. 87 % der Befragten unterstützen einen respektvollen Umgang bei politischen Diskussionen. 79 % finden, dass Informationen aus seriösen Quellen stammen sollten und 77 % der Internetnutzerinnen und -nutzer fordern die Bekämpfung von Hass und Hetze im Netz.