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Starke politische Partizipation im Internet

Die Studie des Weizenbaum-Instituts untersucht, welchen Einfluss digitale Medien auf das politische Handeln in Deutschland haben.

Der Weizenbaum Report dokumentiert jährlich ausgesuchte Befunde aus der Längsschnittstudie zu politischer Partizipation, die die Forschungsgruppe „Digital Citizenship“ des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft seit 2019 durchführt. Im Zentrum steht die Frage nach der Nutzung digitaler Medien und ihrem Einfluss auf politisches Handeln. Im Herbst 2021 wurden dafür in Deutschland über 1.500 Personen ab 16 Jahren telefonisch befragt, von denen etwa 34 % bereits im Vorjahr teilgenommen haben.

Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass auch im zweiten Jahr der Coronapandemie die politische Partizipation in Deutschland relativ stabil geblieben ist. Aktivitäten, die physische Präsenz erfordern, wie etwa die Teilnahme an Demonstrationen, sind zwar etwas zurückgegangen. Doch die Bürgerinnen und Bürger sind weiterhin stark in den sozialen Medien politisch aktiv. Im Jahr 2021 hat dabei jeder Vierte politische Inhalte in sozialen Medien kommentiert oder mit anderen geteilt.

Fast die Hälfte (43 %) der Internetnutzerinnen und -nutzern in Deutschland wurde 2021 mit Hassrede oder Falschnachrichten konfrontiert, Männer (46 %) häufiger als Frauen (38 %). Dennoch setzt sich ein großer Teil für einen zivilen und fairen Diskurs ein: Etwa jeder Dritte hat im vergangenen Jahr hasserfüllte Inhalte gemeldet (32 %) oder sogar Gegenrede geleistet (39 %).