Immer mehr Menschen nutzen soziale Medien, um sich politisch zu informieren. Gleichzeitig sinkt das Vertrauen in Social-Media-Plattformen und Nutzerinnen und Nutzer sehen erhebliche Gefahren in der Verbreitung von Desinformationen im Netz. Dieses ambivalente Bild zeichnet eine im März 2025 von der Landesanstalt für Medien NRW veröffentlichte Umfrage unter 1.000 privaten Internetnutzenden in Deutschland ab 14 Jahren. Die seit 2019 jährlich als Online-Befragung durchgeführte Erhebung fand in diesem Jahr im unmittelbaren Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahlen in Deutschland statt.
In diesem Kontext gab beinahe ein Viertel der Befragten an, Social Media zu nutzen, um sich vor Wahlen zu informieren. In der Altersgruppe der unter-25-Jährigen lag der Anteil sogar bei 59 %. Darüber hinaus nahmen 52 % der Befragten politische Werbung auf sozialen Plattformen war. Während die Relevanz von sozialen Medien als Informationsquelle demnach zunimmt, zeigt die Studie eine seit Jahren gleichbleibend große Sorge unter den Nutzenden, dass Desinformationen individuelle Wahlentscheidung beeinflussen und durch Radikalisierung und Spaltung die Demokratie bedrohen.
Auch das Verhältnis der Befragten zu den klassischen Medien Radio, Tageszeitungen und Fernsehen ist laut der Studie zwiegespalten. Zwar gewannen alle drei Medienformate im Vergleich zum Vorjahr wieder an Bedeutung, zugleich äußerte aber gut ein Drittel der Befragten ein erhebliches Misstrauen gegenüber diesen Medien, da sie Journalistinnen und Journalisten für die Verbreitung von Desinformationen verantwortlich machten. Unterm Strich dominiert in den Ergebnissen der Studie die allgemeine Wahrnehmung, dass politische Desinformation die Gesellschaft bereits heute spaltet.
Soziale Medien als Informationsquelle bei Wahlen immer wichtiger
Befragte sehen Gefahr von Desinformationen durch technologischen Fortschritt. Zugleich steigt die politische Relevanz der sozialen Medien.
Veröffentlicht: 2025Herausgeber: Landesanstalt für Medien NRW


