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Öffentlicher Sektor nur bedingt zukunftsfähig

Die Studie untersucht, wie zukunftsfähig Führungskräfte ihre Behörde einschätzen. Eine von neun Dimensionen ist die Digitalisierung

Die 2022 veröffentlichte Studie „Deutschlands Verwaltung: Bedingt zukunftsfähig“ der Boston Consulting Group und des Centre for Digital Governance der Hertie School untersucht, wie zukunftsfähig Führungskräfte im öffentlichen Sektor die eigene Behörde einschätzen. Dazu wurden 143 Führungskräfte auf Bundes- wie Landesebene befragt.


Die Zukunftsfähigkeit wird im Rahmen der Studie dabei am Daseinszweck, der Strategie, drei strategischen Handlungsfeldern (Digitalisierung, Neue Arbeitswelt, Nachhaltigkeit) und vier befähigenden Funktionen (Organisation, Steuerung, Talente, Führungsfähigkeiten) gemessen. Zentrales Ergebnis ist, dass nur 57 % der Befragten die eigene Behörde hinsichtlich dieser insgesamt neun Dimensionen für zukunftsfähig halten. Nur 52 % glauben, dass die Dimension der Digitalisierung in ihrer jeweiligen Institution gut ausgeprägt ist. Das liegt mitunter daran, dass nur 41 % angeben, über eine adäquate Ausstattung mit Datenexpertinnen und -experten zu verfügen. Und sogar nur 39 % haben in ihrer Behörde eine geeignete IT-Architektur zur kontinuierlichen Verbesserung von internen Prozessen.


Die Autorinnen und Autoren der Studie sehen nach wie vor ein großes Verbesserungspotenzial beim Thema Digitalisierung. Deshalb empfehlen sie die stärkere Rekrutierung, Weiterentwicklung und Bindung von Datenexpertinnen und -experten an die Behörden.