Laut einer repräsentativen Bitkom-Umfrage, an der 502 Lehrkräfte der Sekundarstufe I und II in Deutschland teilnahmen, haben bereits 51 % der Lehrerinnen und Lehrer Künstliche Intelligenz (KI) für schulische Zwecke genutzt. 81 % der Lehrkräfte setzen KI zur Wissensvermittlung im Unterricht ein, während 59 % von ihnen diese nutzen, um zu erklären, was KI eigentlich ist.
Bedenken bestehen bezüglich der Nutzung von KI durch Schülerinnen und Schüler zur Erledigung von Hausaufgaben. 37 % der Lehrkräfte haben ihren Schülerinnen und Schüler die Nutzung von KI für ihre Hausaufgaben verboten. Nur 9 % der Lehrerschaft gibt an, zu erkennen, wenn Hausaufgaben mit KI gemacht wurden.
80 % der befragten Lehrkräfte sind sich sicher, dass Schülerinnen und Schüler lernen sollten, wie man KI nutzt. Obwohl 39 % zustimmen, dass KI nichts in der Schule verloren hat, stimmen unter diesen Befragten 79 % zu, dass alle Schülerinnen und Schüler KI-Kompetenzen erlernen sollten.
Durch den zwischen Mai 2019 und 2024 laufenden Digitalpakt, der Gelder für die Digitalisierung von Schulen bereitgestellt hat, haben Lehrkräfte Verbesserungen in der Digitalisierung von Schulen wahrgenommen. Dadurch verfügen viele Schulen nun über eine digitale Grundausstattung. 98 % der Schulen besitzen eine Beamer, 89 % verfügen über Notebooks, 85 % über stationäre PCs und 72 % der Schulen haben interaktive Whiteboards.
Allerdings sehen fast zwei Drittel (65 %) der Lehrkräfte die Gefahr, dass ohne eine Anschlussfinanzierung des Digitalpakt die digitalen Geräte zur Investitionsruine werden. Daher fordern 90 % der Lehrkräfte eine möglichst schnelle Anschlussfinanzierung. Zudem fordern 93 %, dass die Fortführung des Digitalpakts (Digitalpakt 2.0) auch Mittel für Lizenzen, Lernmaterialien und Fortbildungen enthält.
Zum tatsächlichen Einsatz kommen bei den Lehrkräften im Unterricht vor allem interaktive Smartbords (62 %). Die Hälfte der Lehrerschaft setzt zudem immer beziehungsweise häufig Notebooks im Unterricht ein. Knapp dahinter folgt mit 49 % der lehrerseitige Einsatz von Tablets. Smartphones werden dagegen nur hin und wieder eingesetzt (32 %). Die überwiegende Mehrheit (86 %) der befragten Lehrerinnen und Lehrer erkennt einige Vorteile, unter anderem, dass Schülerinnen und Schüler motivierter, beim Einsatz digitaler Technologien, im Unterricht sind. 71 % der Lehrerschaft sehen zudem, dass sich die Schüler so auf die digitale Arbeitswelt vorbereiten. Im Gegensatz dazu erkennen einige Lehrerinnen und Lehrer Nachteile bei der Anwendung digitaler Technologien im Unterricht. So sehen beispielsweise 45 % von ihnen vor allem einen Ablenkungsfaktor.
Das Fazit der befragten Lehrerinnen und Lehrer zur Digitalisierung an ihrer Schule ist zwar weiterhin mittelmäßig, tendenziell verbessert sich die Zufriedenheit aber und gleichzeitig dürften auch die technischen Anforderungen an die Ausstattung ihrer Schule, im Vergleich zu der Bitkom Studie aus dem Jahr 2019, gestiegen sein. Die technischen Voraussetzungen der jeweiligen Schulen schneidet durchschnittlich mit einer Note von 3,1 (befriedigend) ab, welche 2019 noch bei einer Note von 3,3 lag. Die Verfügbarkeit von Softwarelizenzen (Note 3,5) und die Anzahl an Endgeräten in Relation zur Schülerzahl (Note 3,4) werden gleichwohl weiterhin am schlechtesten bewertet. Deutsche Lehrkräfte beklagen in Bezug auf die Digitalisierung an ihrer Schule vor allem eine fehlende Digitalstrategie (49 %), schlechtes WLAN (48 %) und mangelnde technische Ausstattung (43 %). Dennoch sehen 88 % die Digitalisierung als Chance für die Bildung. Viele Lehrkräfte (78 %) sind sich sicher, dass digitale Kompetenzen ebenso selbstverständlich in Schulen vermittelt werden sollte, wie Rechnen oder Schreiben.