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Lehrkräfte sind durch Corona und Homeschooling am Limit ihrer Kräfte

Lehrkräfte an digital schlecht ausgestatteten Schulen leiden besonders unter Stress und überschreiten die gesetzliche Höchstarbeitszeit.

Die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Georg-August-Universität Göttingen untersucht in ihrer Studie die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften in Deutschland.

Das Ergebnis: Die technischen Rahmenbedingungen an Schulen sind mangelhaft. Nur in jeder zweiten Schule gibt es überhaupt WLAN für Schülerinnen und Schüler. Außerdem bietet nur die Hälfte der Schulen technische Unterstützung an. 43 % der Lehrkräfte arbeiten an Schulen ohne ausreichend digitale Geräte. Dabei wurden digitale Medien während der Pandemie öfter als davor eingesetzt.

Durch Fernunterricht und Homeschooling hat sich der Arbeitsaufwand für 90 % der Lehrkräfte erhöht. Dies hat zur Folge, dass ein Viertel der Lehrkräfte über die gesetzliche Höchstarbeitszeit von 48 Stunden in der Woche kommt.

Generell zeigt sich ein Unterschied zwischen digital gut ausgestatteten Schulen und solchen, die nur schlecht auf die Digitalisierung eingestellt sind. Zum einen sind Lehrkräfte an gut digital ausgestatteten Schulen weniger gestresst und zum anderen werden dort digitale Lehrinhalt auch vermehrt gelehrt. An den schlecht ausgestatteten Schulen lernten nur 34 % der Schülerinnen und Schüler zuverlässig, Falschmeldungen im Internet zu erkennen. An den digitalen Vorreiterschulen sind es hingegen 62 %.