Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) untersucht in ihrem seit 2021 laufenden „Informatik-Monitor“ regelmäßig den Stand des Informatikunterrichts in Deutschland. Grundlage bilden hierfür die Bildungspläne der jeweiligen Bundesländer für Sekundarstufe I und II.
Bezüglich der Sekundarstufe I kommt der 2022 veröffentlichte Informatik-Monitor zu dem Ergebnis, dass es lediglich in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen verbindlichen Informatikunterricht gibt. In acht Bundesländern wird Informatik ausschließlich im Wahlpflicht- und Wahlbereich angeboten und in zwei Bundesländern – Bremen und Hessen – gar nicht.
In der Sekundarstufe II gibt es in der Einführungsphase in 13 Bundesländern Angebote für Informatik im Wahlpflichtbereich. In drei Bundesländern – Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen – gibt es in der Einführungsphase verbindlichen Informatikunterricht. In der Qualifikationsphase kann Informatik in allen Bundesländern auf grundlegendem Anforderungsniveau belegt werden. Auch eine mündliche Abiturprüfung kann in allen Bundesländern auf grundlegendem Anforderungsniveau abgelegt werden, eine schriftliche dagegen nur in neun.
Die Autorinnen und Autoren der Studie resümieren, dass trotz öffentlicher Diskussion die Bedeutung einer verbindlichen informatischen Bildung noch nicht flächendeckend erkannt worden ist.