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Digitalkompetenzen bleiben in Deutschland deutlich unterschiedlich verteilt

Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung untersucht in seiner Studie die Ausprägung der Digitalkompetenzen in der deutschen Bevölkerung.

Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung untersucht in seiner Studie “Diskussionspapier: Digitale Kompetenzen in Deutschland – eine Bestandsaufnahme” die Ausprägung der Digitalkompetenzen in der deutschen Bevölkerung. Besonderer Schwerpunkt der Auswertung sind biografische Einflüsse wie Geschlecht und Migrationshintergrund auf die gemessenen Digitalkompetenzen. Die zugrundeliegenden Daten des Nationalen Bildungspanels ergeben sich aus sechs Altersgruppen, angefangen bei Schulkindern ab der fünften Klasse bis hin zu Menschen, die zwischen 1944 und 1986 geboren wurden. Insgesamt nahmen mehr als 31.000 Menschen an der Studie teil.
Die Mehrheit der Schulkinder beantwortet dabei zwischen 50 % und 60 % der Fragen zur Digitalkompetenz richtig. Die meisten Studierenden erzielten zwischen 35 % und 45 % richtige Antworten. Solche Tendenzen lassen sich bei den Erwachsenen nicht mehr festmachen: Deren Trefferquote liegt gleichmäßig verteilt zwischen 30 % und 90 %. Mit steigendem Alter sind Digitalkompetenzen entsprechend deutlich unterschiedlicher verteilt.
Frauen haben durchschnittlich schlechtere digitale Kompetenzen als Männer. Dieser Effekt tritt mit zunehmendem Alter verstärkt auf. Frauen bis 35 erzielen im Schnitt eine 4,4 Prozentpunkte weniger gute
Digitalkompetenz als gleichaltrige Männer. Zwischen 36 und 50 Jahren beträgt die Differenz 6,1 Prozentpunkte und im Alter von 51 bis 65 Jahren sind es sogar 7,5 Prozentpunkte.
Großen Einfluss auf die Digitalkompetenzen hat vor allem der Bildungsgrad der Befragten: Erwachsene mit Hochschulabschluss haben durchschnittlich um 10,6 Prozentpunkte höhere Digitalkompetenzen als jene ohne. Zwischen Erwachsenen mit Promotion und jenen ohne beträgt der Unterschied im Schnitt sogar 22,7 Prozentpunkte.