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Digitale Grundausstattung bleibt an deutschen Schulen mangelhaft

Die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften untersucht in ihrer Studie die Herausforderungen der Digitalisierung für Lehre und Lernen an den Schulen.

Die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Georg-August-Universität in Göttingen analysiert in ihrer Studie die Herausforderungen der Digitalisierung für die Lehre und das Lernen an deutschen Schulen insbesondere vor dem Hintergrund der Coronapandemie. Hierzu wurden 2.750 Lehrkräfte von allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I und II mithilfe einer Onlineplattform befragt.

Die Coronapandemie hat der Studie zufolge einen Digitalisierungsschub an deutschen Schulen bewirkt. Vor der Pandemie nutzten beispielsweise 39 % (2020) der Lehrkräfte digitale Medien täglich im Unterricht, ein Jahr in der Pandemie (2021) haben sich die Werte deutlich auf 68 % erhöht. Damit erreichte Deutschland erst in der Pandemie das durchschnittliche EU-Niveau von vor der Pandemie.

Den Schulen fehlt es weiterhin an der Grundausrüstung für die Digitalisierung. Nur an 69 % der Schulen haben alle Lehrkräfte Zugriff auf ein schuleigenes WLAN. Nicht einmal die Hälfte der Schulen bietet WLAN für ihre Schülerinnen und Schüler an. Über drei Viertel des Lehrpersonals muss in sehr starkem Maße auf ihre persönlichen Geräte zurückgreifen, um ihre Arbeitsanforderungen zu erfüllen.
Während der Pandemie war die Mehrheit der Lehrkräfte ausschließlich im Homeoffice tätig. Der Fernunterricht wurde dabei als größte zusätzliche Belastung empfunden: Für 90 % der Befragten ergab sich aufgrund dessen ein erhöhter Arbeitsaufwand. 79 % der Lehrkräfte verspürten diesen zusätzlichen Aufwand als eher stark bis stark belastend.