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ChatGPT in deutschen Unternehmen

Unternehmen des IKT-Sektors, im Forschungsbereich und in der Medienkommunikation stehen einer Nutzung von ChatGPT besonders aufgeschlossen gegenüber.

Der Einsatz von generativer künstlicher Intelligenz (KI) wie ChatGPT verspricht große Vorteile für Unternehmen in Bezug auf die Übernahme von Recherchearbeiten, Textgenerierung sowie einfache Programmieraufgaben. So plant zum Beispiel Microsoft die Integration von generativer KI in die eigenen Office-Programme.

Eine Studie des Instituts für deutsche Wirtschaft untersucht nun inwieweit auch deutsche Unternehmen den Einsatz von ChatGPT bereits konkret planen. Zu diesem Zweck wurden über 4,2 Millionen Stellenanzeigen aus dem ersten Quartal 2023 nach Stichworten wie „ChatGPT“ und „GPT-4“ durchsucht. Zwar ist die Nachfrage nach Fachkräften für den Umgang mit ChatGPT mit lediglich 146 Treffern noch sehr gering, im Zeitverlauf jedoch kontinuierlich gestiegen.

Konkret lassen sich aus den Ergebnissen der Studie folgende Trends ableiten:

Insbesondere Unternehmen aus dem IKT-Bereich, dem Bildungs- und Forschungsbereich sowie aus dem Marketing und der Medienkommunikation interessieren sich für den Einsatz von ChatGPT. Dabei bezieht sich die Nutzung von ChatGPT im IKT-Bereich insbesondere auf die Entwicklung von auf ChatGPT basierenden Anwendungen. Im Forschungsbereich wird hingegen allgemein an generativer KI anhand von ChatGPT geforscht und im Marketing werden insbesondere Beschäftigte gesucht die ChatGPT zur effizienteren Erstellung von Textbeiträgen verwenden können.

Weiterhin zeigt die Analyse, dass die Nachfrage nach ChatGPT-Kenntnissen bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie bei Start-ups stärker ausgeprägt ist als bei großen Unternehmen. Dies ist plausibel, da die potenzielle Effizienzsteigerung durch ChatGPT gerade in kleineren Unternehmen mit weniger spezialisierten Mitarbeitenden besonders groß ist. Trotz des Potenzials von ChatGPT zeigen Unternehmen jedoch eine gewisse Zurückhaltung. Die Nachfrage nach spezifischen ChatGPT-Kompetenzen in Stellenanzeigen ist insgesamt noch gering. Außerdem sind viele Stellen als Praktika ausgeschrieben. Dies lässt auf eine eher skeptische Haltung der Unternehmen im Hinblick auf den effektiven, langfristigen Einsatz von ChatGPT schließen, wozu auch die allgemeine Unsicherheit über die künftige Regulierung von generativer KI, wie etwa durch den EU AI-Act, beiträgt.