Das bidt fördert fünf neue interdisziplinäre Forschungsvorhaben an bayerischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Sie behandeln Forschungsfragen in den Themenfeldern Hass und Gewalt gegenüber Frauen im Netz, Mensch-Maschine-Interaktion, digitaler Arbeitsplatz, Innovation und Organisationswandel sowie Kooperationsplattformen und Wissensaustausch.
Alle Projekte bündeln wissenschaftliche Expertise interdisziplinär und standortübergreifend. Die fünf Forschungsvorhaben wurden aus 22 Projektvorschlägen von 68 Antragsteller in einem zweistufigen Begutachtungsverfahren ausgewählt. Kriterien für die Auswahl waren eine exzellente wissenschaftliche Qualität, ein interdisziplinärer Zugang sowie die gesellschaftliche und politische Relevanz der vorgeschlagenen Themen.
Die Projekte starten im ersten Quartal 2022.
Die Themen unserer fünf neuen, vom bidt geförderten Konsortialprojekte zeigen die Bandbreite der aktuellen Forschungsdiskussionen auf. Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche und die Projekte leisten ihren Beitrag für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die Auswirkungen der digitalen Transformation besser zu verstehen und einzuordnen.
Dr. Christoph Egle Zum Profil
Die Projekte im Überblick
Online-Feindlichkeit gegenüber politisch aktiven Frauen verstehen, erkennen und entschärfen
Hassreden und Anfeindungen gegenüber politisch aktiven Frauen sind zu alarmierenden Negativmerkmalen von Online-Diskussionen geworden. In dem interdisziplinären Projekt sollen Inhalte und Dynamiken von Online-Feindlichkeit gegenüber politisch aktiven Frauen besser verstanden und Methoden zur Früherkennung solcher Dynamiken entwickelt werden.
Antragstellende:
- Jürgen Pfeffer, Technische Universität München, Professor of Computational Social Science and Big Data
- Sahana Udupa, Ludwig-Maximilians-Universität München, Professor of Media Anthropology
- Janina Isabel Steinert, Technische Universität München, Professor of Global Health
ForschungsProjekt
„Transforming digitally“: Digitale Innovationen zur erfolgreichen Gestaltung des organisationalen Wandels
Wie können digitale Innovationen in organisationalen Veränderungsprozessen eingesetzt werden, um bekannten Herausforderungen besser zu begegnen und die geringen Erfolgsraten von Veränderungsprojekten zu steigern? Das Forschungskonsortium verknüpft Perspektiven aus Wirtschaftsinformatik, Soziologie und Management, um die Chancen und Risiken von digitalen Innovationen zur Gestaltung organisationalen Wandels von Unternehmen ganzheitlich zu erforschen.
Antragstellende:
- Martin Högl, Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Leadership und Organisation
- Sabine Pfeiffer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Soziologie Technik-Arbeit-Gesellschaft
- Sven Laumer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Digitalisierung in Wirtschaft & Gesellschaft
ForschungsProjekt
Verantwortungslücken in Mensch-Maschine-Interaktionen: Die Ambivalenz von Vertrauen in KI
Das Projekt untersucht die potenziellen Gefahren eines zu starken Vertrauens in Maschinen bei medizinischen Entscheidungen. Die Forschenden bewerten das angemessene Maß an Vertrauen, damit Ärztinnen und Ärzte vom Einsatz KI-basierter Empfehlungssysteme bei der Interpretation medizinischer Bilder profitieren können. Sie erforschen, wie die KI-Systeme gestaltet werden sollten und welche Rolle diese für Verantwortlichkeit und Rechenschaft spielen.
Antragstellende:
- Matthias Uhl, Technische Hochschule Ingolstadt, Professur für Gesellschaftliche Implikationen und Ethische Aspekte der Künstlichen Intelligenz
- Marc Aubreville, Technische Hochschule Ingolstadt, Professur für Bildverstehen
- Alexis Fritz, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Lehrstuhl für Moraltheologie
ForschungsProjekt
Kontext und Problemstellung: Digitaler Arbeitsplatz und Mensch-KI-gestützte Ausbildung durch Berührung
Digitale, taktile Sensoren werden zunehmend mit Künstlicher Intelligenz gekoppelt, um Menschen bei ihren täglichen und beruflichen Aktivitäten zu unterstützen, z.B. bei Spurhalteassistenten im Auto oder Robotern, die bei Präzisionsoperationen unterstützen. In Anbetracht der Bedeutung künstlicher Assistenzsysteme untersucht das Projekt aus Perspektive der Kognitionswissenschaften, Computerwissenschaften und Philosophie deren Einbeziehung in den Trainingsprozess.
Antragstellende:
- Ophelia Deroy, Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Philosophy of Mind
- Merle Fairhurst, Universität der Bundeswehr München, Biologische Psychologie
- Maximilian Moll, Universität der Bundeswehr München, Operations Research – Prescriptive Analytics
ForschungsProjekt
Der Einsatz digitaler Kollaborationsplattformen zur Steigerung intra-organisationalen Wissensaustauschs
Digitale Kollaborationsplattformen bieten die technologische Grundlage für einen interdisziplinären, hierarchieübergreifenden Austausch von Individuen innerhalb von Organisationen – sie werden jedoch zu weiten Teilen unzureichend genutzt. Das Projektteam erforscht die Motivatoren und Inhibitoren in der individuellen Nutzung. Es sollen Lösungsansätze aus Perspektive der Organisations- und Managementforschung, der Sozialpsychologie sowie Forschung zur Mensch-Computer-Interaktion für einen optimierten Einsatz von Plattformen identifiziert werden.
Antragstellende:
- Tobias Kretschmer, Ludwig-Maximilians-Universität München, Vorstand des Instituts für Strategie, Technologie und Organisation
- Michael Koch, Universität der Bundeswehr München, Professur für Mensch-Computer-Interaktionen
- Klaus Moser, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie
ForschungsProjekt
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