Projektbeschreibung
Der Austausch von Ressourcen wie Wissen, Beratung oder Hilfestellungen ist ein Schlüssel zur Aufrechterhaltung und Steigerung organisationaler Effizienz verschiedenster Firmen. Trotz der Fortschritte bezüglich Informations- und Kommunikationstechnologien und daraus resultierender Möglichkeiten für einen solchen Austausch von Ressourcen über Organisationsstrukturen, formale Hierarchien und Standorte hinweg, scheint die Teilnahme auf digitalen Kollaborationsplattformen in vielen Organisationen immer noch gering. Während der zwischenmenschliche Informationsaustausch eine fehlende digitale Zusammenarbeit auffangen kann, wird die Situation problematisch, wenn äußere Umstände eine solche persönliche Interaktion verhindern, wie beispielsweise während der COVID-19-Pandemie.
Während bestehende Ansätze in der Management- und Psychologieforschung Unterschiede in der Technologienutzung häufig auf (individuelle) menschliche Aspekte zurückführen, konzentriert sich die Wirtschaftsinformatikforschung auf technische Aspekte, indem sie beispielsweise Systemänderungen und deren Auswirkungen auf Technologieakzeptanz untersucht. Um die (fehlende) technologiegestützte Zusammenarbeit von Organisationsmitgliedern vollständig zu verstehen, schlagen wir daher eine ganzheitliche Sicht auf das Thema vor, um die gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen den menschlichen und systemischen Elementen von Plattformen zusammenzuführen. Um die Teilnahme der Plattformitglieder in solchen Kontexten der digitalen Zusammenarbeit zu verstehen, ist dies ein (gewagter, aber) vielversprechender Ansatz. Wir möchten damit die Entwicklungen auf diesem Forschungsgebiet vorantreiben, indem wir Kollaborationsplattformen nicht nur als passive Artefakte, sondern auch als interagierende Einheiten konzipieren, die selbst das Verhalten von Personen beeinflussen können.
Wir verfolgen dabei einen multidisziplinären und multimethodischen evidenzbasierten Forschungsansatz, um uns dem Studium dieser Organisationsplattformen sowohl theoretisch als auch empirisch anzunehmen. Dieser erkennt an, dass digitale Zusammenarbeit ein zweiseitiger Prozess ist, bei dem Plattformen als „Broker“ zwischen Ressourcenangebot und -nachfrage agieren. Wir stützen uns auf Prinzipien der digitalen Ökonomie, des Management, der Psychologie und der Information Systems Literatur und planen, konkrete und umsetzbare Hebel der technologiebasierten organisationalen Interaktion zu identifizieren, um ebenfalls zu untersuchen, wie das Plattformdesign die Teilnahme von Plattformmitgliedern fördern kann.
Projektteam
Prof. Dr. Klaus Moser
Inhaber, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
Lin Lin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
Prof. Dr. Michael Koch
Professur für Mensch-Computer-Interaktion, Institut für Softwaretechnologie | Universität der Bundeswehr München
Laura Stojko
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Softwaretechnologie | Universität der Bundeswehr München
Prof. Dr. Tobias Kretschmer
Direktor, Institut für Strategie, Technologie und Organisation (ISTO) | Ludwig-Maximilians-Universität München
Svenja Friess
Postdoktorandin , Institut für Strategie, Technologie und Organisation (ISTO) | Ludwig-Maximilians-Universität München
Ehemalige
Dr. Roman Soucek
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
Maren Mickeler
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Strategie, Technologie und Organisation | Ludwig-Maximilians-Universität München
Dr. Elisa Gerten
Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Post-Doktorandin, Institut für Strategie, Technologie und Organisation (ISTO) | Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)