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Mehrheit sieht Deutschland bei Verwaltungsdigitalisierung als Nachzügler

Mehrheit der deutschen Bevölkerung hat noch keine Verwaltungsangelegenheiten digital abgewickelt, da passende Angebote fehlen.

bidt Themenmonitor

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung bevorzugt es, ihre Verwaltungsangelegenheiten online zu erledigen, kann dies aber aufgrund von fehlendem Angebot nicht. So haben nur 15 % der Befragten bereits eine Verwaltungsangelegenheit online durchgeführt. Dies ergab eine repräsentative Befragung von Bitkom unter 1.003 Personen in Deutschland.

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Verwaltungakten: die meisten Bürgerinnen und Bürger wollen sensible Vorgänge wie Eheschließungen, Scheidungen und Strafanzeigen nicht im Internet erledigen. Andere Verwaltungsakte möchte die Mehrheit hingegen gerne ohne Behördengänge online erledigen, unter anderem um Zeit zu sparen. Besonders wünschenswert für die Befragten ist es, Anträge für den Führerschein (79 %), den Personalausweis (78 %) sowie den Anwohnerparkausweis (77 %) online zu stellen.

Trotz des fehlenden Angebots bewertet etwas über die Hälfte der Befragten (52 %) den Digitalisierungsgrad in der Stadt oder Gemeinde als fortgeschritten. Im internationalen Vergleich hingegen wird Deutschland bei der Verwaltungsdigitalisierung von 79 % der Befragten als Nachzügler wahrgenommen, für 8 % gilt Deutschland sogar als abgeschlagen.

Der momentan viel diskutierte Einsatz von KI wird als Chance gesehen, die Verwaltungsprozesse zu optimieren. So wünschen sich 61 % der Befragten eine stärkere KI-Nutzung in der Verwaltung. 41 % geben zudem an lieber mit einem Chatbot zu interagieren als mit einer menschlichen Ansprechperson, wenn dadurch Wartzeiten vermieden werden können oder sie von den Öffnungszeiten unabhängig wären.