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Geschlechterungleichheit am Arbeitsmarkt

Aufgrund der bestehenden digitalen Lücke gehören Teilzeitbeschäftigte Frauen zu den Verlierern der digitalen Transformation der Arbeitswelt.

bidt Themenmonitor

Auf Basis der aktuellen Welle des Nationalen Bildungspanels untersucht der Report des WSI die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Zu diesem Zweck wurden 4.759 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zur Nutzung digitaler Technologien am Arbeitsplatz sowie nach einer Selbsteinschätzung ihrer beruflichen Perspektive befragt.

Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer birgt die digitale Transformation die Gefahr einer Umstrukturierung oder gar des Abbaus ihrer Arbeitsplätze. Wie die Studie zeigt, betrifft diese Gefahr und die damit einhergehende geringere Anerkennung und Bezahlung insbesondere teilzeitbeschäftigte Frauen. Entsprechend besteht das Risiko, dass die digitale Transformation die Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt verstärkt. Die erwarteten bzw. bereits beobachteten Folgen der digitalen Transformation auf die Geschlechterungleichheit sind dabei mit dem sogenannten Gender Digital Gap zu erklären, den geschlechtsspezifischen Unterschieden im Zugang und Umgang mit digitalen Technologien.

Wie die empirischen Analysen zeigen, besteht ein Gender Digital Gap insbesondere bei der Verwendung von fortgeschrittenen Programmen bzw. Programmiersprachen und vernetzten digitalen Technologien. Dieser Gender Digital Gap übersetzt sich auch in eine schlechtere Einschätzung der eigenen Berufschancen in einem digitalisierten Arbeitsmarkt. Lediglich 34 % der Frauen, jedoch 49 % der Männer sehen sich gut auf den Umgang mit vernetzten digitalen Technologien vorbereitet.

In erster Linie besteht der Gender Digital Gap für teilzeitbeschäftigte Frauen sowohl im Vergleich zu weiblichen Beschäftigten in Vollzeit als auch im Vergleich zu Männern in Voll- und Teilzeit. So liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Tätigkeit stark bzw. sehr stark von der Verwendung vernetzter digitaler Technologien geprägt ist, für Frauen in Teilzeit bei lediglich 39 %. Bei Frauen in Vollzeit sind dies 52 %, bei Männern 54 %. Ein Grund hierfür ist, dass Frauen ihre Arbeitszeit sehr viel häufiger als Männer aus familiären Gründen reduzieren und die damit einhergehende Stigmatisierung zu beruflichen Nachteilen auch in Hinblick auf die Verwendung digitaler Technologien führt.