Bereits zum zehnten Mal untersucht die Studie digitale Verwaltungsangebote hinsichtlich ihrer Bekanntheit, Nutzung, Nutzungsbarrieren und Zufriedenheit anhand von Befragungsdaten. In Deutschland nutzen 2020 mit 54 % erstmals mehr als die Hälfte der Befragten digitale Verwaltungsangebote. Die bedeutet eine Steigerung um 6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Nach wie vor liegen die Deutschen damit hinter Österreich (72 %) und der Schweiz (60 %). In diesen beiden Ländern fällt die Steigerung mit nur je 2 Prozentpunkten eher moderat aus.
Die direkten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Nutzung der Online-Angebote der Behörden scheinen äußerst gering zu sein. In Deutschland haben nur 7 % während oder in Folge der Kontaktbeschränkungen Behördengänge häufiger als früher online ausgeführt, nur 4 % taten dies nun erstmals. Dagegen haben fast ein Drittel nicht dringliche Behördengänge vermieden. Ganz ähnlich sind die Bürgerinnen und Bürger in Österreich und der Schweiz mit der Situation umgegangen. Neben der Inanspruchnahme der Dienste beleuchtet die Studie die Zufriedenheit und Nutzerfreundlichkeit, stellt vier verschiedene Nutzertypen vor und zeigt Barrieren und Einstellungsmuster auf.
Abschließend wird auf die Daseinsvorsorge in Bereichen wie „Bildung“, „Gesundheit“, „Mobilität“ oder „Sicherheit“ eingegangen. In diesem Abschnitt werden auch Nutzung und Einstellungen zu den in den Ländern verwendeten Corona-Tracing-Apps genauer betrachtet. Während die Akzeptanz der nationalen Apps in Deutschland und der Schweiz ähnlich hoch ausfällt, sticht Österreich hier negativ hervor. Dort führte eine Gemengelage aus politischen Debatten und technischen Problemen zu einem scheinbar irreparablen Imageproblem der App.