Das Teilen von Daten (‚Data Sharing‘) ist heutzutage integraler Bestandteil einer modernen marktorientierten Unternehmensführung. Um sich einen genaueren Überblick über die Situation in Deutschland zu verschaffen, wurden für die Studie 1.051 Industriebetriebe und industrienahe Dienstleister befragt. Dabei wurde sowohl die Qualität als auch die Quantität der Datenabgabe und des Datenempfangs untersucht, wie auch Motivation und Intensität des Datenaustauschs.
Der Großteil (58 %) der Unternehmen gibt an keine Daten mit anderen Unternehmen zu teilen oder zu empfangen, 38 % empfangen zumindest Daten und nur 21 % geben Daten ab. Die Abgabe von Daten kann freiwillig erfolgen oder auch von staatlicher Seite aus gefordert werden, beispielsweise können Finanzdaten der Unternehmen zur Prüfung herangezogen werden.
Die Art und Weise, wie Daten abgegeben oder empfangen werden, schätzt die Studie tendenziell als fortschrittlich ein. Nur jeweils 12 % der Daten werden papierbasiert abgegeben, im Gegensatz dazu werden 33 % automatisiert, in Echtzeit und digital empfangen.
Bei der Einschätzung der Qualität beobachtet die Studie eine deutliche Diskrepanz zwischen den Empfängern und Sendern. Datenempfänger schätzen die Datenqualität im Durchschnitt erheblich schlechter ein als Datensender. Hier scheint es eine Verzerrung bei der Bewertung zu geben. Herausforderungen für das Teilen von Daten sind der unklare Nutzen für die Datenabgabe und den -empfang sowie rechtliche Bedenken. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Unternehmen eigene Daten klarer nach dem Nutzen für andere Unternehmen beurteilt werden müssten und gleichzeitig Überlegungen anstellen sollten welche Daten für eigene Prozesse Relevanz besitzen.