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Homeoffice-Nutzung so hoch wie nie, Potenzial weitgehend ausgeschöpft

Die Ausweitung von Homeoffice hat im Zuge der Coronakrise und der neuen Arbeitsschutzverordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erneut einen deutlichen Schub erhalten. Bei Beschäftigten, die Homeoffice häufig nutzen, scheint das Potenzial damit weitgehend ausgeschöpft zu sein.

Das zeigt die jüngste bidt-Befragung zur Verbreitung und Akzeptanz von Homeoffice in Deutschland.

  • Ergebnisse der dritten Befragungswelle Digitalisierung durch Corona? des bidt veröffentlicht
  • Nutzung von Homeoffice so hoch wie nie
  • Neu eingeführte Regeln zeigen Wirkung
  • Homeoffice-Potenzial bei Beschäftigten, die Homeoffice intensiv nutzen, weitgehend ausgeschöpft
  • Zufriedenheit im Homeoffice weiterhin hoch

Mit Beginn der Coronakrise hat die Verbreitung von Homeoffice in Deutschland deutlich zugenommen. Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) führte nach März und Juni 2020 im Februar 2021 die dritte repräsentative Kurzbefragung unter 1.564 erwachsenen Internetnutzerinnen und -nutzern in Deutschland unter Verwendung von Google Surveys durch. Die jüngste Befragung entstand vor dem Hintergrund der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Diese trat am 27. Januar 2021 in Kraft und betraf unter anderem Regelungen zur Kontaktreduktion in Betrieben, wie die Ausweitung von Homeoffice. Die Befragung wurde Anfang Februar 2021 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen:

Die Homeoffice-Nutzung ist so hoch wie nie.

Im Vergleich zu März und Juni 2020 ist die Nutzung von Homeoffice deutlich angestiegen: 49% aller erwachsenen berufstätigen Internetnutzerinnen und -nutzer befinden sich aktuell mindestens ab und zu im Homeoffice. Der Anteil derer, die mehrmals pro Woche von zu Hause aus arbeiten, hat sich gegenüber der Zeit vor der Coronakrise von 20 % auf 41 % verdoppelt.

Die neuen Regelungen zeigen Wirkung bei der Ausweitung von Homeoffice.

34 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geben an, dass die Arbeitgeberseite die Homeoffice-Möglichkeiten aufgrund der Verordnung ausgeweitet hat. 26 % aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen die angebotene Ausweitung auch nutzen. Bei rund zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fand zwar keine Ausweitung von Homeoffice statt. Hauptgrund hierfür ist jedoch, dass Homeoffice bei 39 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer generell nicht möglich ist.

Die Potenziale für häufiges Homeoffice sind weitgehend ausgeschöpft.

Obwohl 26 % aller Berufstätigen im Februar (fast) ausschließlich im Homeoffice waren, gaben nur rund 19 % an, dass sich ihre Tätigkeiten auch in diesem Maße für Homeoffice eignen. 42 % der Berufstätigen arbeiten derzeit mehrmals pro Woche von zu Hause aus, 46 % der Berufstätigen sehen hierfür auch ein Potenzial. Bei diesen häufig Nutzenden scheint das Homeoffice-Potenzial damit derzeit weitgehend ausgeschöpft zu sein.

Die Zufriedenheit der Beschäftigten im Homeoffice ist weiterhin hoch, lässt aber etwas nach.

79 % geben an, sehr zufrieden oder eher zufrieden zu sein. Dies entspricht in etwa dem Wert während des ersten Lockdowns im März 2020 und einem leichten Rückgang um 6 Prozentpunkte seit Juni 2020. Der Anteil der Befragten, die sehr unzufrieden sind, steigt um 4 Prozentpunkte auf 8 %.

Im Zeitvergleich setzt sich die hohe Nutzung und Zufriedenheit auch in der dritten Befragungswelle fort.

Vieles spricht dafür, dass die Arbeitswelt nach Corona eine andere sein wird als vor Beginn der Pandemie. Die Nutzung von Homeoffice wird nach der Pandemie wohl selbstverständlicher geworden und häufiger als vor der Pandemie möglich sein. Die hohe Zufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist die eine Seite, ein Umdenken auf der Arbeitgeberseite die andere.

Dr. Roland A. Stürz Zum Profil

Durch Corona wird sich die Nutzung und Akzeptanz von Homeoffice nachhaltig verändern. Inzwischen erwägt die Mehrheit der deutschen Unternehmen, Homeoffice-Möglichkeiten auch künftig verstärkt anzubieten.

Prof. Dr. Dietmar Harhoff Ph.D. Zum Profil

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Dr. Margret Hornsteiner

Abteilungsleiterin Dialog, bidt

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Dr. Roland A. Stürz

Abteilungsleiter Think Tank, bidt