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Digitalisierung durch Corona? Homeoffice in Bayern im Februar 2021

Das bidt untersucht mit seiner jüngsten, dritten Befragungswelle zu Homeoffice in Deutschland erstmals auch die aktuelle Verbreitung und Akzeptanz von Homeoffice speziell in Bayern. Studienleiter Dr. Roland A. Stürz erläutert im Interview mit Bayern 2 die Ergebnisse und zieht ein Resümee zu einem Jahr Homeoffice.

Homeoffice leistet in vielerlei Hinsicht einen wichtigen Beitrag im Umgang mit der Coronakrise. Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) untersuchte bereits im März und erneut im Juni 2020 die Verbreitung und Akzeptanz von Homeoffice in Deutschland. Kurz nach Inkrafttreten der neuen SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung im Januar 2021 unternimmt die dritte repräsentative Kurzbefragung nun erstmals einen Vergleich zwischen Bayern und ganz Deutschland.

Dazu wurden die Ergebnisse in Bayern (1.058 befragte erwachsene berufstätige Internetnutzerinnen und -nutzer) den Ergebnissen aus ganz Deutschland (1.564 Befragte) gegenübergestellt. Die Erkenntnisse im Überblick:

Mehr Homeoffice-Möglichkeiten in Bayern als deutschlandweit

Die Arbeitsschutzverordnung zeigt besonders in Bayern Effekte. So antworteten 39 % der bayerischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Arbeitgeberseite habe die Homeoffice-Möglichkeiten aufgrund der neuen Verordnung ausgeweitet. Im Vergleich mit den gesamtdeutschen Zahlen fällt auf, dass in Bayern ein etwas größerer Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einer Ausweitung der Homeoffice-Möglichkeiten berichtet.

Nutzung von Homeoffice in Bayern stärker ausgeprägt als im bundesweiten Durchschnitt

Aktuell befinden sich 55 % aller erwachsenen berufstätigen Internetnutzerinnen und -nutzer in Bayern mindestens ab und zu im Homeoffice. Dies sind 6 Prozentpunkte mehr als im bundesweiten Durchschnitt. Bereits vor der Coronapandemie war die gelegentliche Homeoffice-Nutzung in Bayern etwas stärker verbreitet als in Gesamtdeutschland. 39 % der bayerischen Befragten gaben an, auch vor der Coronakrise mindestens ab und zu von zu Hause aus gearbeitet zu haben. Deutschlandweit liegt dieser Wert bei 35 %. Auch intensive Homeoffice-Nutzung ist in Bayern weiter verbreitet: 48 % aller Berufstätigen in Bayern arbeiten derzeit mehrmals pro Woche von zu Hause aus. Bundesweit sind dies aktuell nur 41 %.

Homeoffice-Potenzial bei häufiger Nutzung sowohl in Bayern als auch deutschlandweit weitgehend ausgeschöpft

Derzeit sind etwa 31 % aller Berufstätigen in Bayern (fast) ausschließlich im Homeoffice beschäftigt; 26 % sind es deutschlandweit. Allerdings gaben nur rund 21 % der Befragten in Bayern an, dass sich ihre Tätigkeiten auch (fast) ausschließlich im Homeoffice ausüben lassen; im gesamtdeutschen Vergleich sind es 19 %. Bei dieser Gruppe ist das Homeoffice-Potenzial damit aktuell bereits mehr als ausgeschöpft.

Zufriedenheit mit Homeoffice nahezu identisch im bundesweiten Vergleich

Die überwiegende Mehrheit der befragten Homeoffice-Nutzerinnen und -Nutzer in Bayern zeigt sich mit ihrer derzeitigen Situation im Homeoffice zufrieden. Insgesamt 77 % von ihnen sind eher zufrieden oder sehr zufrieden. Die Zufriedenheitswerte in Gesamtdeutschland sind mit 79 % Zufriedenen und 21 % Unzufriedenen praktisch identisch.

Studienleiter Dr. Roland A. Stürz im Bayern-2-Interview

Bei knapp der Hälfte aller Beschäftigten gehört Homeoffice zum Alltag. So verwundert es kaum, dass auch das mediale Interesse am Thema groß ist. Studienleiter Dr. Roland A. Stürz war am 24. März 2021 als Experte zu Gast in der Bayern-2-Sendung radioWelt. Mit Moderatorin Birgit Harprath zog er ein Resümee zu einem Jahr Homeoffice und stellte Forschungsergebnisse aus den bidt-Befragungen vor. Im Gespräch gab er zudem einen Ausblick auf die Arbeitswelt nach der Pandemie, in der die Nutzung von Homeoffice auch in Bayern wohl selbstverständlicher und häufiger als vor Corona möglich sein wird.

Ansprechpartner:innen

Pressekontakt

Dr. Margret Hornsteiner

Abteilungsleiterin Dialog, bidt

Anfragen zur Studie

Dr. Roland A. Stürz

Abteilungsleiter Think Tank, bidt