Wir fördern die Vernetzung und Weiterbildung von Promovierenden im Bereich der Digitalisierungsforschung.
Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst möchte Promotionsvorhaben von besonders qualifizierten Doktorandinnen und Doktoranden fördern, die einen für die Digitalisierung bedeutenden technisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich relevanten Fokus haben.
Diese Förderung findet im Rahmen des Graduate Centers statt und wird vom bidt koordiniert.
Details und Antragstellung
Nächste Bewerbungsfrist
Derzeit ist keine Bewerbung möglich.
FURTHER INFORMATION (EN)
Die Aufnahme in das Graduate Center bringt viele Vorteile:
- Teilnahme an Veranstaltungen und Kursen zu aktuellen Themen der Digitalisierung
- Erhalt eines Stipendiums
- Zugang zu allen Veranstaltungen des bidt
- Austausch mit anderen Promovierenden sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft im Rahmen von Arbeitskreisen
- Erhöhung der Sichtbarkeit innerhalb der Fachgemeinschaft und darüber hinaus
Für die Förderung können sich alle Promovierenden bewerben, die an einer Hochschule in Trägerschaft des Freistaats Bayern oder einer staatlich anerkannten Hochschule, die vom Freistaat maßgeblich refinanziert wird, promovieren. Doktorandinnen werden nachdrücklich ermutigt, sich zu bewerben.
Außerdem werden sehr gute Englischkenntnisse vorausgesetzt, da die Verkehrssprache im Graduate Center Englisch ist. Ebenso werden Grundkenntnisse in Deutsch vorausgesetzt und das Interesse, diese zu erweitern.
Wünschenswert sind darüber hinaus fachübergreifende Interessen und erste Erfahrungen an der Schnittstelle zu anderen Disziplinen.
Im Fall einer Aufnahme in das Graduate Center wird eine aktive Mitwirkung am Kursprogramm erwartet.
Promovierende, die bereits in anderer Form vom bidt gefördert oder vergütet werden, können kein Stipendium erhalten. Ggf. sind auch andere Stipendien ein Ausschlusskriterium für die finanzielle Förderung. Die ideelle Förderung ist davon jedoch nicht betroffen.
2023 sollen wieder bis zu 25 Promovierende in das bidt Graduate Center aufgenommen werden. Die Teilnahme am bidt Graduate Center umfasst neben dem Zugang zu Veranstaltungen und Weiterbildungen ein Stipendium von 3.000 Euro pro Jahr bis zum Ende des Promotionsvorhabens, maximal für die Dauer von vier Jahren.
Eine Bewerbung muss folgende Unterlagen umfassen:
- ausgefülltes Bewerbungsformular einschließlich der Beschreibung des Promotionsvorhabens; das Promotionsvorhaben soll einen für die Digitalisierung bedeutenden technischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Fokus haben und auf die Dauer von bis zu vier Jahren angelegt sein
- Lebenslauf einschließlich Zeugnisse
- Nachweis über einen hervorragenden Hochschulabschluss oder vergleichbaren staatlich anerkannten Studienabschluss, der zur Promotion an einer Hochschule qualifiziert
- Formlose Erklärung durch die betreuende Hochschullehrerin oder den betreuenden Hochschullehrer über die Betreuung und die Unterstützung dieser Bewerbung
Vollständige Bewerbungsunterlagen (Bewerbungsformular mit Promotionsvorhaben, Lebenslauf und Zeugnisse, Unterstützungserklärung) sind in einem einzigen PDF-Dokument (maximal 7 MB) an young-talents@bidt.digital zu senden.
Über die Förderung wird auf Basis der Empfehlungen eines interdisziplinär zusammengesetzten Auswahlgremiums entschieden. Grundlage hierfür ist die schriftliche Bewerbung.
Die Auswahl erfolgt nach der fachlichen Qualifikation der Bewerberin oder des Bewerbers, der wissenschaftlichen Qualität des Forschungsvorhabens und dessen Relevanz für Aspekte der digitalen Transformation.
Ansprechpartnerin

Veranstaltungen
Web Scraping and API-based Data Collection
Lektüre-Seminar: „Computer Power and Human Reason“ von Joseph Weizenbaum
Netzwerktreffen des bidt Graduate Centers
Summer School: SICSS-Munich
Qualifikationsprogramm Digitalisierungsforschung



Grundlegende Kompetenzen im Themenfeld Digitalisierung sind für Forschende aller Disziplinen ein wichtiger Baustein in ihrer Karriereplanung. Die drei deutschen Institute für Digitalisierungsforschung – das Bayerische Forschungsinstitut für digitale Transformation (bidt), das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) und das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft – bieten ihren Promovierenden und auch Postdocs dafür ein gemeinsames, interdisziplinäres Qualifikationsprogramm an. Das Qualifikationsprogramm Digitalisierungsforschung (QPD) vermittelt ein breitgefächertes Wissen über die Digitalisierung und ihre Erforschung. Es bündelt dabei die Kenntnisse und Fähigkeiten der ExpertInnen aus den beteiligten Einrichtungen.
In vier Modulen können Interessierte Veranstaltungen besuchen, die sie sprechfähig zu Digitalisierungsthemen machen und ihnen das Rüstzeug für ihre eigene Forschung und deren öffentliche Vermittlung an die Hand geben. Für jedes der vier Module vergeben die drei Institute ein gemeinsames Zertifikat, das die Qualität der besuchten Veranstaltungen verbürgt. Das Zertifikat informiert ausführlich über die durch den erfolgreichen Abschluss des Moduls erworbenen Kompetenzen. Es ist so gestaltet, dass es als Nachweis sowohl für wissenschaftliche als auch für außerwissenschaftliche Kontexte verwendet werden kann. Zertifikate im Qualifikationsprogramm können ausschließlich von Forschenden aus den Programmen der drei Institute erworben werden.
Digitalisierungsforschung ist ein junges und interdisziplinäres Forschungsfeld. Ihr Themenspektrum reicht von der Geschichte der digitalen Transformation bis zu den aktuellen Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Das Modul Basiswissen Digitalisierungsforschung vermittelt Grundlagenkenntnisse und Überblickswissen über das Forschungsfeld. Es befähigt Promovierende dazu, auch jenseits ihres eigenen Dissertationsprojekts informiert, reflektiert und kritisch über grundsätzliche Themen und Fragestellungen der Digitalisierung und ihrer Erforschung zu sprechen. Die Angebote des Moduls werden komplementär zu den an den drei Instituten beteiligten Fächern entwickelt. Inhaltliche und reflexive Zugriffsweisen auf einzelne Themen sind dabei sinnvoll aufeinander bezogen. Die Dynamik des Forschungsfeldes wird ebenso berücksichtigt wie die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz von Forschungsfragen.
Im Modul gibt es zwei unterschiedliche Veranstaltungsformate: Lektüre-Seminare und Workshops. In den Lektüre-Seminaren werden einschlägige Standardtexte eines bestimmten Themengebiets behandelt (z. B. zu Künstlicher Intelligenz). Expert:innen leiten die gemeinsame, eng an den Texten orientierte Diskussion an. Die Workshops behandeln eine konkrete Fragestellung oder Anwendungsfälle aus dem Forschungsfeld. Sie können sich Themen dabei disziplinspezifisch oder interdisziplinär annähern (z. B. „Rechtswissenschaftliche Fragen der Digitalisierungsforschung anhand der DSGVO“ oder „Normen in der Digitalisierungsforschung aus rechtswissenschaftlicher, philosophischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive“). Im Verlauf des Workshops verfassen die Teilnehmenden gegebenenfalls einen kurzen Text oder erfüllen eine andere praktische Aufgabe.
Für den Erwerb des Modulzertifikats ist die Teilnahme an drei Lektüre-Seminaren und an zwei Workshops erforderlich. Externe Kurse können ggf. angerechnet werden. Wenden Sie sich dafür bitte an die zuständige Ansprechperson aus Ihrer Einrichtung.
Forschungsdaten sind heute vielfältiger denn je und werden nicht nur digital erhoben, gespeichert oder bearbeitet, sondern betreffen häufig auch digitale Phänomene selbst (z. B. Spurendaten aus Onlineplattformen oder anderen digitalen Technologien). Der bewusste und sichere Umgang mit Forschungsdaten gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung. Dieses Modul hat daher zum Ziel, Kompetenzen zum informierten Umgang mit Daten zu vermitteln, um disziplinunabhängig datengestützt arbeiten und entscheiden zu können. Somit soll die Forschungsarbeit ermöglicht bzw. unterstützt und der sichere Umgang mit Forschungsdaten gewährleistet werden. Im Fokus stehen insbesondere folgende Fähigkeiten als Facetten der Datenkompetenz: Datenbeschaffung, Datenmanagement, Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Daten, Auswertung und Visualisierung sowie ethische Aspekte der Datennutzung und -bereitstellung. Darüber hinaus werden Kompetenzen zur Nutzung von Daten im persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Bereich angesprochen, wie z.B. die Verantwortung im Umgang mit Social-Media-Daten, Datenschutz und Ethik, Nachhaltigkeit und Zugang zu Daten im Sinne von Open Access und Open Data. So werden Promovierende auch für Aspekte der Datennutzung, Inklusion und Fairness
sensibilisiert und geschult.
Im Basisbereich dieses Moduls wird grundlegendes Wissen zum Umgang mit Forschungsdaten vermittelt (Forschungsdatenmanagement, Datenschutz und Urheberrecht), während im Vertiefungsbereich methodische Einführungen zu bestimmten Techniken und Prozessen angeboten werden.
Um das Gesamtzertifikat für das Modul zu erhalten, müssen die beiden Kurse aus dem Basisbereich sowie zwei weitere Kurse/Workshops aus dem Vertiefungsbereich belegt werden. Externe Kurse können ggf. angerechnet werden. Wenden Sie sich dafür bitte an die zuständige Ansprechperson aus Ihrer Einrichtung.
Forschung im digitalen Zeitalter charakterisiert sich durch steigende Anforderungen an das Kommunikationsrepertoire von Wissenschaftler:innen. Neben dem Kernbereich der Interaktion mit jeweiligen Fachpublika durch Veröffentlichungen und Konferenzbeiträge treten vermehrt der fachübergreifende Austausch jenseits wissenschaftlicher Herkunftsdisziplinen, aber vor allem auch wechselseitiger Dialog über bzw. mit Medien (wie z. B. Twitter) oder Medienvertreter:innen (wie z. B. Journalist:innen) und gesellschaftlichen Interessengruppen in den Fokus des Forschungsalltags. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird das Modul „Wissenschaftskommunikation und Ko-Kreation“ angeboten. Es zielt darauf ab, grundlegende Kompetenzen zur Kommunikation mit unterschiedlichen Öffentlichkeiten zu erwerben, ko-kreative Ansätze der Wissensproduktion kennenzulernen, für Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation zu sensibilisieren (wie z. B. den Einsatz evidenzbasierter Argumentationsformen in normativ aufgeladenen Gesellschaftsdebatten) sowie insgesamt eine kritisch-reflexive Haltung zu analogen und digitalen Kommunikationsmedien zu entwickeln.
Im Basisbereich des Moduls wird elementares Know-How einer form- und zielgruppengerechten Wissenschaftskommunikation und ko-kreativen Herangehensweise der Wissensproduktion erlernt. Da die Digitalisierungsforschung grundsätzlich die sozialen und gesellschaftlichen Konsequenzen der Digitalisierung mit einbeziehen soll, sind Mittel der Partizipation und Teilhabe, also Ko-Kreation, ein essentieller Bestandteil der dort angewandten Forschungsansätze. Im Vertiefungsbereich werden Kurse zu spezifischen Teilaspekten des Modulthemas angeboten (z.B. Digital Storytelling, Wissenschaftskommunikationspraxis u. a.).
Um das Gesamtzertifikat für das Modul zu erhalten, müssen die beiden Kurse aus dem Basisbereich sowie zwei weitere Workshops aus dem Vertiefungsbereich belegt werden. Externe Kurse können ggf. angerechnet werden. Wenden Sie sich dafür bitte an die zuständige Ansprechperson aus Ihrer Einrichtung. Bei Bedarf kann im Rahmen des Moduls ggf. eine gezielte Individualberatung zur persönlichen Profilbildung durchgeführt werden
Unter agilem Arbeiten versteht man ein Vorgehen in iterativen, kurzen Zyklen, in denen der aktuelle Stand und die nächsten Arbeitsschritte und Ziele reflektiert und angepasst werden. Darüber hinaus zeichnet sich eine agile Arbeitsweise üblicherweise durch die frühe und regelmäßige Einbindung von Stakeholdern sowie durch ein hohes Maß an Eigenständigkeit der Mitwirkenden aus. Agile Ansätze sind in der Softwareentwicklung besonders verbreitet, lassen sich jedoch auch auf Bereiche der Forschung übertragen und dort nutzen. So kann es insbesondere in interdisziplinären Kooperationen – wie sie in der Digitalisierungsforschung typisch sind – sinnvoll sein, eine iterative Arbeitsweise zu etablieren, damit Missverständnisse zwischen den disziplinär verschiedenen Projektpartnern schnell erkannt und im laufenden Prozess ausgeräumt werden können, statt erst nach Abschluss sichtbar zu werden. Durch diese gesteigerten Austausch-, Kollaborations- und Feedbackmöglichkeiten wird rasch ein geteiltes (oder: übergreifendes) Verständnis aufgebaut und in gemeinsamen Planungsschritten in einen adaptiven Arbeitsprozess überführt. Außerdem kann so eine gestaltungsorientierte, positive Kultur im Umgang mit Misserfolgen begünstigt werden. Darüber hinaus spielt die Einbindung möglicher Stakeholder (in Form von Zielgruppen wie Politik oder Zivilgesellschaft) in der Digitalisierungsforschung eine große Rolle, so dass agile Ansätze auch hier für eine Optimierung des Austauschs genutzt werden können. In Modul 4 können ergänzend zu den Themen in Modul 3 verschiedene Ansätze zur agilen Forschung kennengelernt und die Methoden dahinter reflektiert werden. Ziel ist es, die spezifischen Herausforderungen von interdisziplinären oder anderweitig diversen Teams zu verstehen und ihnen produktiv begegnen zu können.
Die beiden Basiskurse dieses Moduls, „Intro: Agiles Forschen 101“ und „How To: Interdisziplinäres Arbeiten“, sind inhaltlich aufeinander bezogen, da Interdisziplinarität ein wichtiger Faktor agilen Arbeitens ist. Um von Beginn an die Fähigkeiten und Bedarfe der Teilnehmenden berücksichtigen zu können, werden zunächst grundsätzliche Fragen besprochen: Wo stehe ich in meinem eigenen Fach? Wie nutze ich fachfremde Methoden? Welche fachfremden Gegenstände interessieren mich? Auf diese Weise können geeignete Methoden agilen Forschens ausgewählt und ein auf das jeweilige Forschungsprojekt abgestimmter Methodenkoffer zusammengestellt werden. Im Vertiefungsbereich werden individuelle Schwerpunkte gesetzt. Neben klassischen Themen und Methoden agilen Forschens wie „Agiles Projektmanagement“, „Design Thinking“ oder „Scrum“ kommen auch die politischen und sozialen Rahmenbedingungen wissenschaftlichen Arbeitens zur Sprache. Kurse wie „Equality and Gender“ oder „Positive Fehlerkultur“ können verdeutlichen, welche Auswirkungen die unterschiedliche Gestaltung sozialer Räume durch epistemische Alltagspraktiken und fachliche Forschungskulturen auf Arbeitsprozesse und -ergebnisse hat.
Das Modul soll die Teilnehmenden zu kollaborativem Teamwork, individueller Selbstorganisation und dem reflektierten Einsatz agiler Forschungsmethoden in wissenschaftlichen und außerwissenschaftlichen Arbeitszusammenhängen befähigen. Sie können lernen, disziplinäre Anforderungen und die Möglichkeiten agilen Forschens in eine produktive Balance zu bringen.
Geförderte Personen







Maria Klose
Psychologie, Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) / Otto-Friedrich-Universität Bamberg



Katharina Leyrer
Buchwissenschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)


Fabian Necker
Funktionelle & klinische Anatomie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)








Kian Schmalenbach
Wirtschaftsinformatik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)


