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bidt zu Gast beim Podcast “Systemfragen” des Deutschlandfunks

Die Deutschen nutzen nach wie vor mehr als jedes andere Land in Europa bevorzugt Bargeld als primäres Zahlungsmittel. Kartenzahlung wird zudem vielerorts noch gar nicht akzeptiert. Im Podcast „Systemfragen“ des Deutschlandfunks erörtert Dr. Roland A. Stürz mögliche Gründe und Lösungsansätze. Das Zahlen mit Bargeld ist dabei ein kleiner Teil der grundlegenden Probleme in Deutschland beim Thema Digitalisierung.

bidt im Podcast Systemfragen des Deutschlandfunks
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Die Ausgabe des Podcasts „Systemfragen“ des Deutschlandfunks vom 29.02.2024 beschäftigt sich mit der Liebe der Deutschen zum Bargeld. Digitaler Geldverkehr ist in Deutschland deutlich weniger üblich als in anderen Europäischen Ländern. Auch bei anderen Themen der Digitalisierung liegt Deutschland im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld. Aber warum ist das so? Sind die Deutschen der Digitalisierung grundsätzlich skeptischer eingestellt als andere Länder?

Mithilfe ausgewählter Ergebnisse der Datenerhebung des Digitalbarometer.international liefert Dr. Roland A. Stürz, Leiter des Think Tanks am bidt, einen Ansatz zur Diskussion dieser Fragen. Pauschal ließe sich nicht sagen, dass Deutschland der Digitalisierung kritisch gegenübersteht. Zwar sei die Nutzung von Bargeld und Festnetztelefonen in Deutschland laut der Studie noch deutlich häufiger vertreten als in anderen Ländern, die Einstellungen der Befragten zur Digitalisierung fielen jedoch im internationalen Vergleich positiv aus. Die Befragten sehen beispielsweise die Digitalisierung und KI eher als Chance anstatt als Risiko an, und zwar deutlich häufiger als in anderen Ländern. Zudem finden 6 von 10 Befragten, dem Thema Digitalisierung würde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Digitalisierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Im Kontrast zu den Einstellungen schneidet Deutschland jedoch schlecht bei den digitalen Kompetenzen ab. Im Kompetenztest des Digitalbarometer.international erzielen die Befragten in Deutschland im Durchschnitt nur 55 von 100 möglichen Punkten und zählen damit zur Schlussgruppe. Diese Zahlen müssten laut Dr. Roland A. Stürz jedoch differenziert betrachtet werden. Auffällig sei, dass vor allem die „digital Abgehängten“ besonders schlecht abschnitten: Die digitalen Kompetenzen Älterer Menschen etwa, seien in Deutschland erheblich schlechter als in anderen Ländern. Diese digitale Kluft müsse überwunden werden um eine digitale Transformation zu bewerkstelligen.

Ein wichtiger Schritt dazu wäre alle Menschen mitzunehmen und die Digitalisierung zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu machen. Dies sei nur möglich durch das Schaffen von Berührungspunkten in allen Lebensbereichen des Alltags für alle Bevölkerungsgruppen. Positive Nutzungserfahrungen, so zeigen es die Daten, führen zu einer positiveren Grundeinstellung. Ein Ausbau der Möglichkeiten zum Zahlen mit EC- oder Kreditkarte sei daher ein kleiner aber effektiver Schritt die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen.