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Nachgefragt: Topthemen der digitalen Transformation 2023

Welche Themen zum digitalen Wandel sollte man in diesem Jahr auf dem Schirm haben... Wir haben bei Direktorium und Geschäftsführung des bidt nachgefragt.

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Zum Start in das neue Jahr haben wir Expertinnen und Experten aus dem bidt-Direktorium sowie unseren Geschäftsführer um eine Einschätzung gebeten:

Welches Thema spielt 2023 im Kontext der digitalen Transformation eine besondere Rolle?

Felix Freiling: Die vielen erfolgreichen Ransomware-Angriffe im vergangenen Jahr, auch gegen Hochschulen, haben uns wiederholt die Verletzlichkeit digitaler Infrastrukturen vor Augen geführt. Die Bedrohungslage wird sich aufgrund der aktuellen globalen Konflikte auch im neuen Jahr nicht wirklich ändern. Eine zunehmend digitalisierte Gesellschaft muss vernünftig mit diesen Problemen umgehen. Digitalisierung mit Augenmaß ist darum auch im neuen Jahr angezeigt.

Dirk Heckmann: 2023 steht im Schatten globaler Krisen und Verwerfungen, nicht zuletzt durch den Krieg in der Ukraine, den Klimawandel oder die noch nicht überstandene Pandemie. Dass Digitalisierung helfen kann, diese Krisen besser zu bewältigen, sollte in diesem Jahr stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken. Es ist eine Aufgabe der Wissenschaft, diese Zusammenhänge noch besser zu erklären und an Lösungen mitzuwirken.

Eric Hilgendorf: Im Jahr 2023 wird KI auf allen gesellschaftlichen Feldern weiter an Bedeutung gewinnen. In vielen Bereichen werden KI-Anwendungen wie neue Partner auftreten. Es liegt an uns, daraus eine Partnerschaft zu unseren Bedingungen zu machen. Gestaltungsmacht besitzt die Zivilgesellschaft aber nur, wenn sie hinreichend aufgeklärt ist. Hierzu kann das bidt einen wichtigen Beitrag leisten.

Ute Schmid: KI-Systeme wie ChatGPT3, Dall-E und CoPilot zur Generierung von Texten, Bildern und Programmcodes eröffnen ganz neue Fragen zum Thema Urheberrecht und verlangen neue Konzepte zur Kompetenzvermittlung und zur Gestaltung von Prüfungen. Sie regen an, zu hinterfragen, was menschliche Kreativität auszeichnet.

Christoph Egle: Die Veröffentlichung des KI-Chatbots ChatGPT3 hat eine lebhafte Diskussion darüber entzündet, wie wir mit massenhaft automatisch generierten Texten umgehen sollen. Hier muss sorgfältig zwischen Selbstverantwortung, Standards und Regulierung abgewogen werden.