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bidt Graduate Center für Promovierende
18. November 2024
WI, Zoom

Digitale Innovation: Erforschen, Kritisieren, Designen und Regulieren

QPD-Modul 1: Basiswissen Digitalisierungsforschung


Digitale Innovationen durchdringen nahezu jeden Aspekt unseres Lebens und haben tiefgreifende Auswirkungen auf Kultur, Wirtschaft und Politik. Neue Informationsbeschaffungssysteme bringen neue Lern- und Bildungspraktiken hervor; soziale Medien verändern die Dynamik der zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeit; Cloud-Infrastrukturen ermöglichen neue Geschäftsmodelle. Der Workshop geht davon aus, dass digitale Innovation nicht nur etwas ist, dem wir empirisch in der Welt begegnen; sondern eine methodische und theoretische Perspektive bieten kann, durch die wir unsere wissenschaftliche Arbeit besser verstehen und ausführen können. Der Workshop hat zum Ziel, “digitale Innovation” als eine solche Perspektive anhand von vier verschiedenen Dimensionen greifbar und für die Workshop-Teilnehmenden nutzbar zu machen.

Der Workshop ist von der Idee getragen, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit der digitalen Transformation vor große Herausforderungen gestellt ist und von einer ganzheitlichen Perspektive profitieren würde. Hiermit ist gemeint, den Forschungsgegenstand und Forschungsprozess sowie den Standpunkt und den praktischen Zweck des eigenen wissenschaftlichen Arbeitens mit der Geschwindigkeit, Ausmaße, Komplexität und Tragweite der digitalen Transformation ins Verhältnis zu setzen. Die Perspektive “digitale Innovation” soll für ein strategisches Verständnis der eigenen Arbeit sensibilisieren und die Workshop-Teilnehmenden dazu ermutigen, ihr Forschungsprogramm mit Blick auf hinreichend relevantes, weitreichendes und konkretes Handlungswissen zu entwerfen und auszuführen.

Bei dem Workshop handelt es sich um eine Einführung. Er bezieht sich auf verschiedene Themen und basiert auf Literatur aus unterschiedlichen Disziplinen wie Organisationsforschung, Designforschung, Innovationsforschung, Wissenschafts- und Technikforschung. Der Workshop umfasst zwei volle Tage; je drei Stunden am Vormittag und drei Stunden am Nachmittag (9-12 und 13-16). Es ist für jede Session von allen Teilnehmenden ein Text in Vorbereitung zu lesen; für jeden Text müssen ausgewählte Teilnehmende ein Thesenpapier vorbereiten. In jeder Session ist außerdem eine Person mit Expertise eingeladen, die einen Input geben und anschließend mitdiskutieren wird. Zum Abschluss des Workshops sind die Teilnehmenden gebeten, einen strukturierten Essay zu formulieren, in dem mindestens zwei der vier besprochenen Dimensionen auf die eigene Arbeit bezogen werden; darüber hinaus werden die Teilnehmenden gebeten, Feedback zu geben zum Essay einer anderen teilnehmenden Person.

Teilnahme: Die Veranstaltung ist ein Angebot für Mitglieder des Graduate Center für Promovierende.

Termine: Das Lektüre Seminar besteht aus 4 Sessions. Montag, 18.11., 9-12 und 13-16 Uhr, sowie Montag, 25.11., 9-12 und 13-16 Uhr.

Sebastian Koth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe “Reorganisation von Wissenspraktiken” am Weizenbaum-Institut. Aktuell untersucht er, wie Künstliche Intelligenz und Distributed Ledger die Praxis und Organisation der Wissenschaft verändert. Er arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft-, Innovations- und Technikforschung sowie Organisationsforschung und Wirtschaftssoziologie.

Rainer Rehak ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe „Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Teilhabe“ am Weizenbaum-Institut. Seine Forschungsfelder sind Datenschutz, IT-Sicherheit, staatliches Hacking, Informatik und Ethik, Technikfiktionen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, konviviale und demokratische Digitaltechnik sowie die Implikationen und Grenzen von Automatisierung durch KI-Systeme.