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Daten, Indikatoren und Algorithmen der Nachhaltigkeit: Zur Verbindung von Smart Cities und Green Finance (GREEN DIA)

Wissen über die Nachhaltigkeit und Klimaresilienz von Wirtschaftsaktivitäten und Infrastrukturen der Grundversorgung wird immer unabdingbarer, insbesondere – aber nicht nur –, um Finanzkapital für die Nachhaltigkeitstransformation zu aktivieren. Das Projekt GREEN DIA untersucht Daten, Indikatoren und Algorithmen der Nachhaltigkeitsmessung und -bewertung auf zugrundeliegende Vorstellungen, Bilder und Annahmen und erzeugt neue regional, räumlich und institutionell kontextualisierte Indikatoren der Wirkungs- und Risikobewertung für Kommunen und Unternehmen.

Projektbeschreibung

Für Projekt- und Investitionsentscheidungen im Finanzsektor, aber auch in Unternehmen und Kommunen, werden nicht mehr nur finanzielle Kennzahlen, sondern auch Risiken und Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung einbezogen.

Daten, Indikatoren, Algorithmen der Nachhaltigkeitsbewertung wirken damit in zwei Richtungen. Erstens sind sie komplexe Werkzeuge wirkungsorientierten Entscheidens, welche in bestehende Verfahren integriert werden müssen. Das heißt, dass eine Governance durch Nachhaltigkeitsinformationen stattfindet. Zweitens geht mit der Erhebung von Daten für die nachhaltige Berichterstattung einher, dass Nachhaltigkeitsaspekte registriert werden, d.h. sie werden von einer Organisation (teilweise erstmalig und in bestimmter Form) wahrgenommen. Dies wirft wiederum die Frage wie die Governance von Nachhaltigkeitsinformationen gestaltet wird. Obwohl es bereits einige Standardframeworks für die Nachhaltigkeitsmessung gibt, werden Gestaltungsprinzipien und ethische Leitlinien für die Indikatorentwicklung und -anwendung kaum diskutiert. Die Wirkung der Wirkungsmessung durch Standards verschiedener Sektoren auf Regionen sind bisher nicht bekannt.

Green DIA erforscht, inwiefern insbesondere Informationen über öffentliche Klimaschutzregulierung, Infrastrukturen regionaler Versorgung und raum- und stadtplanerische Maßnahmen nachhaltige Risiko- und Wirkungsanalysen verbessern und evaluieren können. Dazu werden Satellitendaten, Unternehmens- und Finanzinformationen und Registerdaten der öffentlichen Hand verknüpft. Das Projekt konzentriert sich auf den Bausektor sowie die Nutzung von privaten und Geschäftsgebäuden. Die Aggregation, Verknüpfung und der Vergleich von Nachhaltigkeitsinformationen aus verschiedenen Kontexten erlaubt es zudem, die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Annahmen sowie die ethischen Implikationen von existierenden Datenerhebungs- und Auswertungsverfahren im Forschungsprozess reflexiv zu überprüfen.

Projektteam

Prof. Dr. ir. Walter Timo de Vries

Professor für Bodenordnung und Landentwicklung, TUM School of Engineering and Design | Technische Universität München

Prof. Dr. Frauke Kreuter

Professorin für Statistik und Data Science, Institut für Statistik | Ludwig-Maximilians-Universität München

Prof. Dr. Michael Schmitt

Professor für Erdbeobachtung, Universität der Bundeswehr München

Dr. Felicitas Sommer

Projektleiterin, Lehrstuhl für Bodenordnung und Landentwicklung, Technische Universität München

Dr. Andreas Dimmelmeier

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrstuhl für Statistik und Data Science in den Sozialwissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München

Dr. Deepika Mann

Projektmitarbeiterin, Lehrstuhl für Erdbeobachtung, Universität der Bundeswehr München

Manuel Huber M.A.

Doktorand, Lehrstuhl für Erdbeobachtung, Universität der Bundeswehr München