In Zusammenarbeit mit dem bidt veranstaltet die Fakultät für Informatik der TU München eine öffentliche Ringvorlesung zum Thema Digitalisierung. Betrachtet werden soll das Thema aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen, um so ein übergreifendes und interdisziplinäres Verständnis der Materie zu erzielen. In dieser Sitzung spricht Aurel Stenzel (SINE foundation).
Wir befinden uns in einem Data Sharing Dilemma: Um nicht die Kontrolle über sensible Informationen zu verlieren, ist es eine rationale Entscheidung für Einzelne, Daten nicht zu teilen. Ihren wahren Wert entfalten Daten jedoch erst dann, wenn sie eine kritische Masse erreichen, in Kontext gesetzt und in verwertbare Informationen umgewandelt werden können. Daher profitieren derzeit nur wenige große Plattformen vom digitalen Wandel. Wir verschenken dadurch ein enormes Potenzial für die Gesellschaft.
Der Mathematiker und Unternehmer (Ex-COO Adjust, Mitgründer SINE Foundation) Aurel Stenzel forscht im Rahmen seiner Doktorarbeit zu der Frage wie wir Data Sharing Dilemmas für die Gesellschaft sinnvoll auflösen können. Mit einem Ausflug in die Spieltheorie und die Ökonomie wird das Data Sharing Dilemma eingeführt, um daraus Lösungsmöglichkeiten abzuleiten. Interoperable IT-Systeme in Kombination mit moderner Kryptographie können uns helfen die ex-ante Transaktionskosten wie auch die ex-post Risiken von Datenkollaboration zu minimieren, um damit das Dilemma aufzulösen. Datennutzung und Datensouveränität müssen nicht im Widerspruch stehen. Anhand eines konkreten Beispiels aus der Nachhaltigkeit erarbeiten wir die dafür notwendigen Bausteine. (Spoiler: Gleichzeitig werden wir auch lernen, dass die Blockchain nicht die Lösung aller Probleme ist.)