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Resiliente Regulierung für digitale Märkte (RESREG)

Das Projekt zielt darauf ab, den Zielkonflikt zwischen Spezifität und Generalität bei der Regulierung, insbesondere in dynamischen digitalen Märkten, durch die Entwicklung belastbarer Grundsätze für die Regulierung der Interoperabilität zu bewältigen. Diese interdisziplinäre Initiative umfasst rechtliche, strategische und wirtschaftsinformatische Perspektiven und wird politische und akademischen Impulsgeber, Interessenvertreter und Regulierungsbehörden in der digitalen Industrie einbeziehen.

Projektbeschreibung

Digitale Märkte zeichnen sich durch starke nachfrage- und angebotsseitige Größenvorteile aus, die häufig zu offenkundigen Monopolen mit erheblicher Marktmacht führen, welche ein Eingreifen der Politik erfordern. Die Regulierung steht jedoch vor einem entscheidenden Kompromiss zwischen Spezifität einerseits, die auf aktuelle Fälle zugeschnitten ist, und Allgemeinheit für Zukunftssicherheit, insbesondere im dynamischen Umfeld digitaler Märkte mit sich weiterentwickelnder Technologie andererseits. Dieses Spannungsverhältnis ist im juristischen Sprachgebrauch als regelbasierte vs. prinzipienbasierte Regulierung bekannt.

Ziel dieses Projekts ist es, Grundsätze für eine belastbare Regulierung zu entwickeln, die aktuelle Fälle effizient behandelt und sich gleichzeitig an künftige Entwicklungen anpasst. Das Projekt konzentriert sich insbesondere auf die Regulierung der Interoperabilität, ein wiederkehrendes Regulierungsthema in der digitalen Industrie. Unser interdisziplinärer Ansatz kombiniert rechtliche, strategische und informationstechnische Perspektiven. In rechtlicher Hinsicht untersuchen wir die verfahrenstechnischen Aspekte einer belastbaren Regulierung, die rechtsstaatlichen Anforderungen gerecht wird und demokratisch legitimiert ist. In strategischer Hinsicht nehmen wir eine retrospektiv-empirische Sichtweise ein und analysieren die Rolle und die strategischen Auswirkungen von Interoperabilität und Multihoming in verschiedenen Branchen. Schließlich verfolgen wir aus der Perspektive der Informationssysteme einen prospektiven, formal-analytischen Ansatz, der die technisch-ökonomischen Kompromisse bei der Regulierung der Interoperabilität berücksichtigt. Darüber hinaus versucht das Projekt, Beiträge von politischen und akademischen Führungskräften, Interessenvertretern und Regulierungsbehörden der digitalen Industrie einzubeziehen, und zwar disziplinübergreifend.

Projektteam

Prof. Dr. Tobias Kretschmer

Direktor, Institut für Strategie, Technologie und Organisation (ISTO) | Ludwig-Maximilians-Universität München

Prof. Dr. Jan Krämer

Professor, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt Internet- und Telekommunikationswirtschaft | Universität Passau

Prof. Dr. Thomas Ackermann LL.M. (Cambridge)

Professor, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht | Ludwig-Maximilians-Universität München

Chiara Belletti

Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Strategie, Technologie und Organisation (ISTO) | Ludwig-Maximilians-Universität München

Leonie Ott LL.M. (Cambridge)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht | Ludwig-Maximilians-Universität München