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Deepfakes in Deutschland: Aufklärungsbedarf und gespaltene Meinungen

Ein Großteil der Deutschen ist der Begriff Deepfake bekannt. Die Technologie wird für die Demokratie überwiegend kritisch bewertet, gleichzeitig aber auch als vielversprechend für Kino und Kunst.

In der repräsentativen Studie von Bitkom wurde die Bekanntheit von Deepfake und die Einstellung dazu untersucht. Dafür wurden 1.002 Personen ab 16 Jahren telefonisch befragt.

Die Studie zeigt, dass 60 % der Deutschen bereits von Deepfakes gehört haben, jedoch nur 15 % den Begriff gut erklären können. 23 % der Befragten geben an, grundlegendes Wissen dazu zu haben, während 22 % zwar davon gehört haben, aber nicht genau wissen, was es ist. Deepfakes als solche zu identifizieren trauen sich nur relativ wenige der Befragten (19 %) zu. Fast die Hälfte der Befragten (44 %) geben an, bereits auf einen Deepfake hereingefallen zu sein. Insgesamt zeigen 70 % der Befragten Misstrauen gegenüber Fotos und Videos, wobei 63 % angeben, dass Deepfakes ihnen Angst machen und 60 % sehen Deepfakes als Gefahr für die Demokratie. Wiederum erkennen 55 % positive Einsatzmöglichkeiten von Deepfakes in Bereichen wie Kino oder Kunst.

Die meisten Befragten sind in Reportagen oder Berichten mit dem Thema Deepfakes konfrontiert worden, während nur 2 % selbst im Internet nicht gekennzeichnete Deepfakes erkannt haben, 8 % stießen auf gekennzeichnete Deepfakes, und 3 % haben selbst Deepfake-Software ausprobiert. Die Mehrheit (84 %) der Befragten befürwortet eine Kennzeichnungspflicht für Deepfakes, und 60 % fordern ein komplettes Verbot von Deepfakes. Neben stärkerer Sensibilisierung für das Thema, gilt es, auch die digitalen Kompetenzen in Deutschland zu fördern, um Risiken und Unsicherheiten in Bezug auf Deepfakes zu mildern.