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Weltweite Internetfreiheit nimmt weiter ab

Die Studie von Freedom House untersucht, wie frei und zugänglich das Internet und digitale Medien in verschiedenen Ländern sind.

Die Nichtregierungsorganisation Freedom House veröffentlicht jährlich eine Analyse zur weltweiten Internetfreiheit. Dabei werden 70 Länder untersucht und bewertet, wodurch 88 % aller weltweit lebenden Internetnutzerinnen und -nutzer abgedeckt werden. Der 2021 herausgegebene Bericht steht unter dem Titel „Der globale Versuch, Big Tech zu kontrollieren“.

Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass bereits im elften Jahr in Folge die globale Internetfreiheit abnimmt. In 30 Ländern hat sich das Umfeld für Online-Menschenrechte verschlechtert, während es sich in nur 18 Länder verbessert hat. Insgesamt stehe die freie Meinungsäußerung im Internet unter einem noch nie dagewesenen Druck: Mehr Regierungen als je zuvor hätten Nutzerinnen und Nutzer wegen gewaltfreier politischer, sozialer oder religiöser Äußerungen verhaftet, so die Autorinnen und Autoren der Studie. In mindestens 20 Ländern haben die Behörden den Internetzugang gesperrt und 21 Staaten haben den Zugang zu Social-Media-Plattformen blockiert.

Zum siebten Jahr in Folge ist China dabei das Land mit den schlechtesten Bedingungen für die Internetfreiheit. China hat von 100 möglichen Punkten lediglich zehn erreicht. Das liegt an den zum Teil drastischen Gefängnisstrafen, die chinesische Behörden für Online-Dissens, unabhängige Berichtserstattung und alltägliche Kommunikation verhängten. Deutschland hingegen steht im globalen Ranking mit 79 Punkten auf Platz sechs und gilt damit als Land mit einem freien Internet.