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Journalismus wird durch Algorithmen sozialer Plattformen stark beeinflusst

Die Studie der Otto Brenner Stiftung untersucht den Konflikt zwischen Qualitätsjournalismus und den Algorithmen sozialer Plattformen.

Die Otto Brenner Stiftung (OBS) untersucht in ihrer Studie „Journalismus in sozialen Netzwerken. ARD und ZDF im Bann der Algorithmen?“, wie öffentlich-rechtliche Medien mit dem Konflikt zwischen gemeinwohlorientiertem Journalismus und der Logik sozialer Plattformen umgehen.

Grundlage hierfür bildet ein qualitativ methodischer Ansatz, bei dem 18 Leitfadeninterviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der öffentlich-rechtlichen Medien geführt wurden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren zum Zeitpunkt der Befragung für das Erstellen journalistischer Inhalte für Drittplattformen zuständig oder als leitende Redakteurinnen und Redakteure für solche Social-Media-Angebote verantwortlich.

Die Interviews offenbaren eine starke Orientierung der redaktionellen Tätigkeiten an algorithmischen Funktionsweisen. Redaktionen verfolgen das Ziel, journalistische Inhalte so darzustellen, dass sie durch die Algorithmen eine möglichst große Verbreitung erfahren. Da emotionalisierende Beiträge algorithmisch bevorzugt werden, haben es Beiträge mit komplexen Zusammenhängen und Analysen oft schwer.

Damit öffentlich-rechtliche Medien ihrem Auftrag zu qualitativer Berichtserstattung jedoch auch auf Drittplattformen nachkommen können, schlägt der Autor der Studie eine algorithmische Sonderbehandlung von Inhalten vor, die einen Nutzen für die Gesellschaft haben.