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Entgrenzung der Arbeit im Homeoffice

Beschäftigte im Homeoffice sind übermäßig stark von ständiger Erreichbarkeit und mangelnden Erholungspausen betroffen.

Eine repräsentative Befragung im Rahmen des DGB-Index „Gute Arbeit“ untersucht die Auswirkungen der zunehmenden Verbreitung von Homeoffice auf die Arbeitsqualität aus Sicht der Beschäftigten.

Im Vergleich zur früheren Norm der Arbeit an einem festen betrieblichen Arbeitsplatz bringt das vermeintliche „Neue Normal“ des digitalisierten Arbeitens im Homeoffice sowohl positive als auch besorgniserregende Entwicklungen mit sich.
Arbeitnehmende im Homeoffice haben zwar mehr Einfluss auf die Gestaltung ihrer Arbeitszeit, sind jedoch auch einem höheren Risiko von zeitlicher Entgrenzung ausgesetzt. So bemängeln 32 % der Arbeitnehmenden im „neuen Normal“ eine verstärkte Erwartungshaltung ständiger Erreichbarkeit. Im alten Normal geregelter Präsenzarbeit sind es lediglich 18 %. Auch die Verbreitung atypischer Arbeitszeiten etwa am Abend zwischen 18 und 23 Uhr ist mit 32 % der Befragten im Homeoffice (im Vergleich zu lediglich 9 % der Befragten der Präsenzarbeitenden) weit größer. Ähnlich große Diskrepanzen lassen sich in Bezug auf unbezahlte Überstunden sowie verringerte Pausenzeiten feststellen.

Um zeit- und ortsflexible Arbeit zukünftig arbeitnehmerfreundlicher zu gestalten, sind daher laut der Studie klare betriebliche Rahmenbedingungen für mobile Arbeit erforderlich.