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Belastungen für Beschäftigte durch die digitale Transformation der Arbeitswelt

Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt geht für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit höheren Qualifikationsanforderungen einher.

Der DGB-Index „Gute Arbeit“ untersucht seit 2007 einmal jährlich die Arbeitsqualität in Deutschland aus Sicht der Beschäftigten. Im Jahr 2022 wurden hierzu 6.689 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sämtlicher Branchen, Berufs-, Einkommens- und Altersgruppen befragt. Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen gelegt.
Die Studie bestätigt das geläufige Bild, dass die Coronapandemie zu einer nachhaltigen Digitalisierung des Arbeitslebens geführt hat. So nutzen mittlerweile 83 % der Beschäftigten bei ihrer Arbeit digitale Technologien. Insbesondere Videokonferenzen haben sich als effiziente digitale Kommunikationsmöglichkeit etabliert.

Allerdings geht die digitale Transformation der Arbeitswelt für viele Beschäftigte (40 % der Befragten) eher mit Belastungen als mit Erleichterungen einher. So geben zwei Drittel der Befragten an, mit der Digitalisierung stiegen die Qualifikationsanforderungen.

33 % nehmen gar eine aufgrund von digitalen Technologien stärkere Überwachung bei der Arbeit wahr. 26 % der Befragten beklagen sich über eine entgrenzte Anzahl pausenloser Videokonferenzen. Dementgegen sehen sich lediglich 23 % der Befragten durch einen größeren Entscheidungsspielraum im Zuge der Digitalisierung in ihrer Arbeit entlastet.

Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch auch auf wie mehr Transparenz und Partizipation diesen beunruhigenden Entwicklungen entgegenwirken kann.
Je mehr Einfluss Beschäftigte auf den Einsatz digitaler Technologien haben, desto positiver wird die Digitalisierung der Arbeitswelt gesehen. Ein Betriebsrat kann zudem dem potenziellen Einsatz von arbeitnehmerunfreundlichen Technologien, z.B. von Überwachungssoftware, entgegenwirken.