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Fünf Fragen an Christoph Bornschein

Technische Entwicklungen können tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen haben. Wie denken Expertinnen und Experten über die Digitalisierung? Mit welchen Fragen und Herausforderungen setzen sie sich auseinander? Und wie gehen sie selbst mit den modernen Kommunikationsmitteln um? Wir haben Christoph Bornschein, Mitglied im bidt Advisory Board, fünf Fragen hierzu gestellt.

© TLGG

Mit Digitalisierung beschäftige ich mich …

… praktisch rund um die Uhr und auf allen Ebenen, als Beobachter und Berater, als Anwender und Investor, gelegentlich besorgt und meistens optimistisch. Die unter diesem Begriff zusammengefassten Technologien und Veränderungsprozesse haben die Welt, in die ich vor knapp 40 Jahren geboren wurde, schon jetzt grundlegend verändert, und machen keine Anstalten, damit aufzuhören.

Meine liebsten Apps sind …

… die, die mir helfen, durch den Tag und seine Themen zu navigieren. Dann die, die mich mit den richtigen und wichtigen Leuten verbinden. Schließlich die, die in den richtigen und wichtigen Momenten Zerstreuung bieten. In dieser Reihenfolge und in wechselnden Ausprägungen, aber beispielhaft seien hier mal Kalender, Slack und Netflix genannt.

Ein digitaler Helfer, der mir noch fehlt …

… wird in wenigen Wochen, nach Beginn der Vaterschaft, sicher etwas ganz anderes als das absolut überfällige integrierte Buchungssystem für Zugreisen innerhalb Europas und darüber hinaus sein, aber ganz tages-, urlaubs- und klimakrisenaktuell ist es wohl das.

Eine wesentliche Errungenschaft der Digitalisierung ist …

… gleichzeitig auch eine ihrer größten Herausforderungen, nämlich die Verfügbarmachung grundsätzlich neuer Lösungen für elementare Fragestellungen, von der Daseinsvorsorge über die Mobilität bis hin zur wirtschaftlichen Wertschöpfung und Nachhaltigkeit. Da auf Basis der alten Lösungen über Jahre und Jahrzehnte hinweg komplexe, unverzichtbar wirkende und obendrein oft lukrative Systeme entstanden sind, bleibt der Wandel eine Herausforderung.

Meine Vision einer digitalen Gesellschaft …

… ist trotz aller Rückschläge und Störfaktoren entlang des Weges immer noch grundsätzlich optimistisch und von der Überzeugung geprägt, dass Technologie den Menschen in seinen menschlichen Fähigkeiten stärkt und uns als Gesellschaft positiv voranbringt.

Christoph Bornschein

Er ist Gründer und Geschäftsführer der Agentur TLGG mit 200 Mitarbeitenden an den Standorten Berlin und New York City. Er berät internationale Unternehmen, Marken und staatliche Institutionen bei der strategischen Nutzung digitaler Technologien, zu digitalen Businessmodellen und Markentransformation. Seit diesem Jahr ist Christoph Bornschein zudem Mitglied im Advisory Board des bidt, dessen Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft das Institut insbesondere bei der fachlich-inhaltlichen Ausrichtung beraten.